Ist eine Herzschwäche heilbar?

Besteht bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) die Möglichkeit einer vollständigen Heilung oder nicht? Lesen Sie hier, von welchen Faktoren die Antwort auf diese Frage abhängt und weshalb es gefährlich sein kann, Medikamente gegen die Herzschwäche einfach abzusetzen.

Um es gleich vorwegzunehmen, eine chronische Herzschwäche ist nach dem aktuellen Stand der Medizin noch nicht heilbar. Allerdings gibt es heutzutage sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Unter dem Begriff „Herzinsuffizienz“ fassen Mediziner verschiedene Erkrankungen zusammen, die durch unterschiedliche Störungen des Herzens, aber auch anderer Körperfunktionen verursacht werden. Somit ist die zugrundeliegende Fehlfunktion, die zu der Herzschwäche führt, entscheidend für den Verlauf einer Herzinsuffizienz.

Herzinsuffizienz ist nicht gleich Herzinsuffizienz

Grundsätzlich kann jede Erkrankung, die den Herzmuskel schwächt, eine Herzinsuffizienz verursachen. Zudem gibt es auch bestimmte Risikofaktoren, die sowohl zu einer Herzinsuffizienz führen können oder bei einer bereits bestehenden Herzschwäche diese verschlechtern können. Zu den wichtigsten Ursachen zählen u. a.:

Wenn Sie selbst oder ein Angehöriger die Diagnose Herzinsuffizienz hat, ist es also wichtig zu wissen, aufgrund welcher Grunderkrankung/en diese entstanden ist. Sprechen Sie mit den behandelnden Ärzten darüber, wenn Sie sich unsicher sind. Nur wenn Sie den Grund kennen, wird auch das Vorgehen des Arztes verständlich und somit auch die Notwendigkeit der medikamentösen Behandlung. Es ist wichtig, dass Sie selbst wissen, weshalb Sie die verordneten Tabletten bzw. Medikamente einnehmen. Zudem kann auch nur so eine individuelle Aussage über den Verlauf der Erkrankung gemacht werden.



Beispiel: Herzklappenerkrankungen als Ursache einer Herzinsuffizienz

Das Herz besitzt vier Herzklappen: die Aortenklappe, die Mitralklappe, die Trikuspidalklappe und die Pulmonalklappe. Liegt einer Herzinsuffizienz eine Erkrankung einer dieser Herzklappen zugrunde, kann die Möglichkeit bestehen, dass die geschädigte Herzklappe wieder repariert oder ersetzt werden kann. Dies hätte zur Folge, dass auch die Herzinsuffizienz damit aufgehalten werden könnte, da die Ursache beseitigt werden kann.

Herzklappenerkrankungen können zu einer Herzinsuffizienz oder aber auch zu einer sogenannten Mitralinsuffizienz führen. Zudem gibt es viele Betroffene die beides haben und zusätzlich zur Herzinsuffizienz auch eine Mitralinsuffizienz entwickeln. Die Mitralklappe befindet sich im linken Herzbereich und sorgt normalerweise dafür, dass das Blut vorwärts durch das Herz fließt. Ist sie beschädigt, kann sie meist nicht mehr richtig schließen und das Blut fließt somit wieder zurück. Dies kann je nach Schweregrad unterschiedliche Symptome hervorrufen, wie Kurzatmigkeit, Benommenheit oder auch nächtliches Wasserlassen. In manchen Fällen verursacht die Mitralinsuffizienz aber auch keine Symptome. Unter bestimmten Bedingungen können manche Patienten mit einer Mitralinsuffizienz von einer Reparatur der Mitralklappe profitieren.

Herzmedikamente nicht absetzen

Auch wenn sich Ihre Herzfunktion durch die Behandlung mit entsprechenden Medikamenten verbessert hat und sich Ihre Beschwerden verringert haben oder sogar verschwunden sind, sollten Sie Ihre Herzinsuffizienz-Medikamente nicht absetzen. Auch weniger Tabletten einzunehmen kann bei einer Herzinsuffizienz gefährlich werden. Wenn Sie darüber nachdenken sollten, dass Sie Ihre Medikamente nicht mehr einnehmen möchten, sollten Sie vorher ein Gespräch mit Ihren behandelnden Ärzten führen und Rat einholen. Wenn es Ihnen gut geht, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die medikamentöse Behandlung bei Ihnen gut anschlägt. Das ist sehr erfreulich, die Ursache der Herzschwäche ist dadurch jedoch nicht behoben.

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