Fragen zur Herzinsuffizienz? So finden Sie vertrauenswürdige Informationen

Wenn Sie sich über die Krankheit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) informieren möchten, gibt es erfreulicherweise viele Möglichkeiten, um im Internet an Informationen zu gelangen. Wichtig hierbei ist, gute und seriöse Informationsquellen von Werbung und Fake-News zu unterscheiden. Worauf Sie dabei achten sollten und wie sogenannte Leitlinien dabei helfen können, erfahren Sie hier.

Woran erkenne ich qualitativ hochwertige Gesundheitsinformationen?

Grundsätzlich gilt: Ihr Arzt ist und bleibt Ihr erster Ansprechpartner, insbesondere dann, wenn es um akute Beschwerden geht. Wenn Sie sich generell über das Krankheitsbild der Herzinsuffizienz informieren oder auf einen konkreten Arztbesuch vorbereiten möchten – zum Beispiel, wenn Sie selbst erkrankt sind oder ein Angehöriger betroffen ist – finden Sie im Internet einige seriöse Seiten. Bei knapp zwei Millionen Treffern mit dem Suchbegriff „Herzinsuffizienz“ heißt es jedoch, die Spreu vom Weizen zu trennen. Merkmale für gute und seriöse Seiten sind u. a.:

  • die Angabe des Autors inklusive Qualifikation, des Datums der Erstellung und der letzten Aktualisierung sowie der verwendeten Quellen unter dem Text; so kann man nachvollziehen, wer den Text wann geschrieben hat und woher die medizinischen Informationen stammen – meist sind dies Studien oder medizinische Fachliteratur
  • Angaben dazu, an wen die Informationen gerichtet sind, z. B. an Patienten oder Ärzte
  • die genannten Quellen sollten aktuell und nicht älter als fünf Jahre sein

Zudem ist es ein gutes Zeichen, wenn die Webseite von neutralen und unabhängigen Institutionen, Stiftungen oder Vereinen betrieben wird.

Für die Qualität von Gesundheitsinformationen für Nicht-Mediziner gibt es zudem Qualitätssiegel. Sie kennzeichnen, dass die Internetseite einer Qualitätsprüfung unterzogen wurde. Das heißt zwar nicht, dass es eine Garantie dafür gibt, dass alle Informationen bis ins letzte Detail korrekt sind, aber sie stehen für Transparenz. Auf deutschsprachigen Webseiten finden sich zwei Siegel:

  • „afgis“ steht für „Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem e. V.“. Wenn Sie auf das Zertifikats-Logo klicken, wird das Anliegen des Anbieters zu den Informationen offengelegt. Durch den Klick erhalten Sie beispielsweise Angaben über Ziel und Zweck der Gesundheitsinformationen, wie diese finanziert wurden oder auch an wen Sie sich bei Fragen dazu wenden können. Auch Krankenkassen haben dieses Zeichen beispielsweise auf ihren Online-Auftritten.
  • „HON“ ist die Abkürzung für „Health On the Net Foundation“. Webseiten, die ein HON-Zertifikat aufweisen, befolgen die HON-Prinzipien und haben auch eine Prüfung durchlaufen. Auch hier muss sich hinter dem Logo ein Link verbergen, der bestätigt, dass diese Internetseite geprüft wurde.

Wo kann ich mich im Internet informieren?

Umfangreiche Informationen zur Erkrankung Herzinsuffizienz bieten beispielsweise die Deutsche Herzstiftung unter www.herzstiftung.de und die Seite www.gesundheitsinformation.de des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Eine weitere gute Adresse ist www.patienten-information.de: Diese Webseite wird von der Bundesärztekammer und der kassenärztlichen Bundesvereinigung betrieben und bietet auch eine Patientenleitlinie zur Herzinsuffizienz an. Doch was genau sind Patientenleitlinien bzw. Leitlinien?

Sogenannte Leitlinien sind umfassende Empfehlungen zu bestimmten Erkrankungen und dienen Ärzten als Orientierungshilfe beim Erkennen (Diagnose) und bei der Behandlung (Therapie) von Krankheiten wie z. B. der Herzinsuffizienz. Es kommt vor, dass es zu einer Erkrankung nicht nur eine Leitlinie, sondern mehrere gibt, da verschiedene Institutionen und/oder Fachgesellschaften diese – gemeinsam oder im Alleingang – erstellen. Zu den Institutionen zählen beispielsweise die Bundesärztekammer (BÄK) sowie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Fachgesellschaften hingegen sind Verbände von wissenschaftlich aktiven Fachgruppen wie beispielsweise den Kardiologen, das heißt Ärzten, die sich auf das Herz spezialisiert haben; diese haben sich in Deutschland zur Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zusammengeschlossen. Die Leitlinien sind kostenfrei verfügbar und werden zudem immer wieder aktualisiert, damit sie den neuesten Forschungsstand in der Diagnose und Therapie wiedergeben können.

Patientenleitlinien basieren auf diesen Leitlinien für Ärzte, sind jedoch in einer zugänglicheren Sprache verfasst, sodass auch Nicht-Mediziner sie verstehen können. Hier können Sie beispielsweise erfahren, wie bei der Diagnose der Herzinsuffizienz vorzugehen ist oder wie diese Erkrankung behandelt werden kann. Diese Empfehlungen können sehr zu einem guten Patienten-Arzt-Verhältnis beitragen. Als qualitativ hochwertige Quelle können sie helfen, die Erkrankung aber auch das ärztliche Handeln beziehungsweise die verordnete Therapie leichter zu verstehen. Auch die Patientenleitlinien sind im Internet kostenfrei verfügbar.

Wo finde ich auch außerhalb des Internets Informationen?

Wenn Sie nicht über einen Zugang zum Internet verfügen sollten oder weiterhin unsicher sind, welche Informationen im Internet vertrauenswürdig sind, können Sie sich an Ihre Krankenkasse oder die Deutsche Herzstiftung wenden. Hier gibt es oft die Möglichkeit, sich telefonisch Informationen einzuholen oder Informationsmaterial in Form von Broschüren zusenden zu lassen. Eine weitere Alternative außerhalb der digitalen Welt ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Hier können Sie sich als Betroffener mit Gleichgesinnten austauschen, was dabei helfen kann, mit Ihrer Erkrankung besser zurechtzukommen.

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