Koronare Herzkrankheit & Herzschwäche

Die koronare Herzkrankheit (KHK) gehört zu den wichtigsten Ursachen für eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Erfahren Sie hier, warum sie zusammen mit Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) für ca. 70-90 % der Fälle einer Herzschwäche verantwortlich gemacht wird.

Damit das Herz einwandfrei funktionieren kann, muss der Herzmuskel ununterbrochen mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Sind die Blutgefäße, die den Herzmuskel versorgen, die sogenannten Herzkranzgefäße (Koronararterien), verengt oder verschlossen, dann ist die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels nicht ausreichend gewährleistet. Mediziner stellen in diesem Fall die Diagnose „Koronare Herzkrankheit“, kurz KHK.

Die koronare Herzkrankheit ist weltweit eine der am häufigsten auftretenden Herzkrankheiten, allein in Deutschland sind rund sechs Millionen Menschen davon betroffen. Die Hauptursache ist die Arteriosklerose, bei der sich Ablagerungen, die sogenannten Plaques, in den Gefäßen bilden und den Blutfluss einschränken oder ganz unterbinden. Direkte, akute Folgen der koronaren Herzkrankheit können dann Schmerzen im Brustraum oder ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) sein. Über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt sich auf der Basis der koronaren Herzkrankheit in sehr vielen Fällen eine ausgeprägte Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
 

Wie aus einer KHK eine ausgeprägte Herzschwäche wird

Für eine Herzschwäche können verschiedene Grunderkrankungen des Herzens verantwortlich sein. Neben erhöhtem Blutdruck (Hypertonie), Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), Herzklappenerkrankungen sowie einem Herzinfarkt spielt insbesondere die koronare Herzkrankheit eine wichtige Rolle. Die versorgenden Blutgefäße des Herzens sind im Rahmen einer KHK so stark verengt, dass sauerstoffreiches Blut nicht mehr ausreichend in den Herzmuskel transportiert werden kann. Hält die Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels dauerhaft an, dann verliert er mit der Zeit deutlich an Pumpkraft. Die Folge ist eine dauerhafte (chronische) Herzschwäche.

Eine ungewohnte Leistungsschwäche kann auf eine Herzinsuffizienz hindeuten

Anfangs wird die verminderte Pumpleistung des Herzens vor allem in Belastungssituationen wahrgenommen: Anstrengende Aktivitäten führen schneller zu Erschöpfung oder Atemnot. Auf lange Sicht führen eine anhaltende Sauerstoffunterversorgung und sinkende Pumpleistung des Herzmuskels jedoch dazu, dass das Blut im Blutkreislauf nicht mehr so gut wie bei Herzgesunden zirkulieren kann und Symptome treten auch in Ruhe auf.

Wie intensiv sich die koronare Herzkrankheit auf den Herz-Kreislauf auswirkt, hängt davon ab, welche Teile des Herzens wie stark infolge von verengten Koronargefäßen geschwächt sind. Ist vor allem die rechte Herzhälfte betroffen, staut sich das Blut in den Venen, welche normalerweise Blut aus den Organen und den Geweben zurück zum Herzen transportieren. Langfristig treten dann Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen, bei anhaltender oder fortgeschrittener Herzschwäche auch in der Bauchhöhle oder in der Leber, auf. Wenn vor allem die linke Herzhälfte geschwächt ist, kommt es zum Blutstau in den Gefäßen der Lunge. Das Atmen kann dann bei körperlicher Anstrengung je nach Ausmaß der Herzschwäche unterschiedlich stark erschwert sein. Sind sowohl die rechte als auch die linke Herzhälfte von den Auswirkungen der koronaren Herzkrankheit betroffen, können die verschiedenen Anzeichen der Herzschwäche auch zusammen auftreten.

Ob eine Herzschwäche heilbar ist und warum es wichtig ist, die von einem Arzt verschriebenen Herzmedikamente dauerhaft einzunehmen, erfahren Sie hier.

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Einen Ratgeber zur richtigen Ernährung bei Herzschwäche bietet zum Beispiel die Deutsche Herzstiftung an. Übrigens: Menschen mit Herzschwäche sollten sich generell regelmäßig wiegen, das gilt nicht nur für diejenigen, die gerade überflüssige Pfunde verlieren möchten. Denn wenn Sie binnen weniger Tage plötzlich zunehmen, kann dies auch ein Hinweis auf Wassereinlagerungen sein. In diesem Fall sollten Sie bald einen Arzt aufsuchen, um abzuklären, was dahintersteckt.
 

Herzschwäche und Übergewicht: Welche Rolle spielt körperliche Aktivität?

Wer überflüssige Pfunde loswerden möchte, bekommt neben Ernährungsempfehlungen auch oft den Rat zu mehr Bewegung oder Sport. Aber sollten Menschen mit Herzschwäche sich nicht lieber schonen? In der Tat riet man früher dazu, körperliche Anstrengung bei einer Herzinsuffizienz zu vermeiden. Heute weiß man aber, dass Sport zum einen die Leistungsfähigkeit bei einer Herzschwäche verbessern kann, zum anderen weisen Untersuchungen daraufhin, dass körperliches Training das Risiko von Krankenhausaufenthalten und möglicherweise auch die Sterblichkeitsrate verringern kann. Körperliche Aktivität wird also mittlerweile als positiv bewertet.

Allerdings sollten Herzpatienten keinesfalls auf eigene Faust trainieren, sondern nur unter fachlicher Anleitung. In Herz- oder Reha-Zentren sowie mithilfe von Herzsportgruppen können Herzpatienten unter ärztlicher Kontrolle herausfinden, welches Maß an Bewegung für ihren individuellen Fall sinnvoll ist. Für die meisten Patienten ist ein moderates Training, das ihrem Grad der Herzschwäche angemessen ist, möglich. Patienten, die jedoch bereits in Ruhe unter Atemnot leiden oder deutliche Wasseransammlungen, zum Beispiel in den Beinen, aufweisen, dürfen sich dagegen nicht anstrengen. Erst, wenn sich ihr Zustand durch Medikamente über mehrere Wochen stabilisiert hat, können gemeinsam mit dem Arzt mögliche Trainingsoptionen besprochen werden.

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