Trikuspidalklappe: Verschiedene Erkrankungen, gleiche Symptome

Erkrankungen der Trikuspidalklappe sind meist die Folge anderer Herzerkrankungen, welche die rechte und die linke Herzseite betreffen, und sind selten angeboren. Liegt hier ein Defekt vor, gibt es für die Symptome verschiedene Ursachen.

Die Trikuspidalklappe befindet sich in der rechten Herzhälfte und dichtet den rechten Vorhof von der rechten Herzkammer ab. So verhindert sie, dass venöses Blut zurück in den Vorhof fließt, wenn das Herz das Blut von der rechten Herzkammer in die Lungen pumpt. Der Name „Trikuspidalklappe“ geht auf die Anatomie dieser Herzklappe zurück: Sie besteht aus drei (lateinisch „tri“) dünnen Gewebe-Segeln (lateinisch „Cuspis“ = Zipfel, Spitze).

Trikuspidalklappendefekte: die Ursachen

Defekte Trikuspidalklappen treten häufig mit anderen Klappendefekten auf. Daher schließt eine sinnvolle Behandlung auch die Therapie dieser anderen Erkrankungen mit ein.

Die Trikuspidalklappeninsuffizienz

Von einer Trikuspidalklappeninsuffizienz ist die Rede, wenn die Trikuspidalklappe nicht mehr richtig abdichtet und mit jedem Herzschlag, mit dem Blut in die Lungenarterie gepumpt wird, etwas Blut aus der rechten Herzkammer in den rechten Vorhof zurückfließt. Dieser Defekt lässt sich bei vielen Menschen mittels eines Herzultraschalls (Echokardiographie) feststellen und ist meist nicht behandlungsbedürftig. Anders sieht es aus, wenn es sich um eine hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz handelt und/oder beispielsweise für ein aktives und gesundes Leben nicht tolerierbare Symptome auftreten.

Die krankhafte Trikuspidalklappeninsuffizienz ist meist die Folge verschiedener anderer Erkrankungen. So kann es durch Verengungen oder Verstopfungen in den Lungen (Lungenembolie) oder in den Lungenarterien zu einem Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) kommen. Durch den erhöhten Druck in den Lungengefäßen ist es für das Herz anstrengender, das gesamte Blutvolumen der rechten Kammer in die Lungen zu pumpen. Aufgrund der erhöhten Anstrengung verdickt sich die Muskulatur der rechten Herzkammer und weitet somit den Ring auf, an welchem die Trikuspidalklappensegel aufgehängt sind und verhindert so, dass die Trikuspidalklappe den rechten Vorhof vollständig von der rechten Herzkammer abdichtet. Die Trikuspidalklappen an sich weisen dabei keinen Defekt auf.

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Die Trikuspidalklappenstenose
Die Trikuspidalklappenstenose ist entweder angeboren oder tritt als Folge anderer Erkrankungen auf, beispielsweise einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) oder einer rheumatischen Herzerkrankung. Da rheumatisches Fieber in den industrialisierten Ländern mittlerweile nur noch selten vorkommt, ist auch die Trikuspidalklappenstenose seltener geworden. 

Die Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass die Klappe verhärtet und dadurch weniger elastisch ist und sich während der Entspannungsphase des Herzens weniger weit öffnet. Da dadurch die Öffnung zwischen den Klappen verkleinert ist, ist es für das Herz anstrengender, vom Körper kommendes Blut vom rechten Vorhof in die rechte Herzkammer zu pumpen. So kommt es hier wie bei der Trikuspidalinsuffizienz zu einer Verdickung der rechten Herzwand. Da nun vom rechten Vorhof über die rechte Herzkammer weniger Blut in den Herz-Lungenkreislauf gepumpt wird, staut sich das Blut im rechten Vorhof und weiter zurück in die Hohlvene (Vena cava).
 

Defekte Trikuspidalklappen und ihre Symptome

Unabhängig davon, ob eine Trikuspidalinsuffizienz oder eine –stenose vorliegt, steigt in beiden Fällen durch den Rückstau der Druck in den Venen – den Blutgefäßen, die dem Herz das Blut aus dem Körperkreislauf zuführen. So kommt es dazu, dass Flüssigkeit meist über die kleinen Blutgefäße, die Kapillaren, in das Gewebe gepresst wird. Dies ruft unter anderem folgende Symptome hervor: 

  • geschwollene Beine (Ödeme)
  • Flüssigkeitsansammlung zwischen Lunge und Brustwand (Pleuraerguss)
  • Luftnot
  • geschädigte und/oder vergrößerte Leber (Hepatomegalie)
  • Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle („Bauchwassersucht“, Aszites)
  • gestaute Halsvenen
  • Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern

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