Wie Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Herzinfarkt zusammenhängen – und wie Sie Ihr Herz schützen können

Wenn die Herzkranzgefäße verengt oder gar verschlossen sind, kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden. Diesen Zustand bezeichnen Mediziner als Koronare Herzkrankheit, kurz KHK. Was viele nicht wissen: Eine KHK kann sowohl die Ursache für eine Herzinsuffizienz als auch für einen Herzinfarkt sein. Es ist also wichtig, eine KHK zu behandeln und auch die Blutgefäße zu schützen.

Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine sehr häufige Herzerkrankung. Allein in Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen1 betroffen. Bei ihnen sind die Herzkranzgefäße verengt oder auch verschlossen, so dass der Herzmuskel nicht mehr mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden kann. Ursache dieser Verengung ist meist eine Arteriosklerose, umgangssprachlich Arterienverkalkung. Bei einer Arteriosklerose haben sich über viele Jahre Ablagerungen aus Fett (meist LDL-Cholesterin), Bindegewebe, kleinen Blutgerinnseln (Thromben) und Kalzium an den Gefäßinnenwänden gebildet, wodurch die Gefäße immer enger werden und immer weniger Blut durchfließen kann. Eine Arteriosklerose kann prinzipiell in allen Arterien auftreten und Durchblutungsstörungen verursachen; sind die Herzkranzgefäße von Arteriosklerose betroffen, gelangt weniger Blut in den Herzmuskel. Dies kann eine ganze Weile unbemerkt geschehen. Zu Beschwerden kommt es erst, wenn die Gefäße so stark verengt sind, dass in Teilen des Herzmuskels ein deutlicher Sauerstoffmangel auftritt. Dies kann bei körperlicher Anstrengung Kurzatmigkeit und Schmerzen in der Brust auslösen. Diese Schmerzen bezeichnet man auch als Angina pectoris (Brustenge). Sie können auch in Arme, Nacken, Rücken, Oberbauch oder Kiefer ausstrahlen und gehen oft mit einem Beklemmungs- oder Angstgefühl einher.

Quelle:
1 Deutsche Herzstiftung - www.herzstiftung.de/KHK.html

Mit der Zeit wachsen die Gefäßablagerungen zu sogenannten Plaques in den Gefäßinnenwänden heran. Diese Plaques können spontan aufreißen; an dieser Verletzung bildet sich schnell ein Blutgerinnsel, wodurch das Gefäß noch stärker verschlossen wird. Außerdem kann es passieren, dass solch ein Blutgerinnsel mit dem Blut weitergeschwemmt wird und an einer noch engeren Stelle ein Blutgefäß komplett verstopft. Verstopft eine solche Plaque bzw. das Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß, droht ein Herzinfarkt. Dann sind Teile des Herzmuskels gar nicht mehr durchblutet und das Muskelgewebe stirbt ab.

Eine Arteriosklerose kann also eine KHK verursachen und eine KHK einen Herzinfarkt.

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Eine weitere Folge der koronaren Herzkrankheit kann eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sein, denn durch die mangelnde Durchblutung des Herzens lässt die Pumpkraft mit der Zeit nach. Je nachdem, welcher Teil des Herzens betroffen ist, äußert sich eine Herzinsuffizienz unterschiedlich: Eine geschwächte rechte Herzhälfte (Rechtsherzschwäche) führt zu Blutstauungen in den Venen und Wassereinlagerungen in den Beinen, bei fortgeschrittener Herzschwäche auch der Bauchhöhle oder Leber. Bei einer geschwächten linken Herzhälfte (Linksherzschwäche) staut sich das Blut in die Gefäße zurück, die normalerweise das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge zum Herzen transportieren. Dies kann vor allem bei körperlicher Anstrengung zu Luftnot führen. Eine Links- und Rechtsherzschwäche können auch zusammen auftreten.

KHK behandeln, Folgeerkrankungen vorbeugen

Um die Beschwerden einer KHK zu lindern und das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken, kann eine Reihe von Medikamenten zum Einsatz kommen, darunter vor allem:

  • Thrombozytenaggregationshemmer (umgangssprachlich Plättchenhemmer), um gefährlichen Blutgerinnseln in den Gefäßen vorzubeugen
  • Statine, um die Blutfette zu senken und so die Gefäße zu schützen
  • Beta-Blocker, die das Herz entlasten, indem sie die Pumpkraft des Herzens verringern, dessen Erregbarkeit vermindern, den Herzschlag verlangsamen und den Blutdruck senken

Welches Medikament oder auch welche Medikamenten-Kombination den besten Effekt erzielt, entscheidet der Arzt individuell und gemeinsam mit Ihnen. Nehmen Sie bereits Medikamente zur Behandlung einer KHK, gegen Arteriosklerose oder gegen eine andere Erkrankung ein, nennen Sie diese bitte Ihrem Arzt, da es bei der gleichzeitigen Einnahme verschiedener Wirkstoffe unter Umständen zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann.

Gefäßschutz ist Herzschutz – was Sie selbst tun können

Neben der regelmäßigen Einnahme Ihrer Medikamente nach Anweisung des Arztes und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen können Sie auch selbst einiges für Ihre Herzgesundheit tun. Dazu zählen vor allem Maßnahmen, die die Gefäße schützen, darunter

  • Rauchen einstellen: Rauchen ist – neben dem Alter – der bedeutsamste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da es die Gefäße schädigt.
  • Ausreichend bewegen: Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, ist weniger anfällig für Herzprobleme. Auch Menschen mit KHK sollten aktiv sein. Experten empfehlen, an mindestens drei Tagen pro Woche 15 bis 60 Minuten leichten Ausdauersport zu treiben, etwa schnell zu gehen, zu laufen, Rad zu fahren oder zu schwimmen.
  • Bei Übergewicht abnehmen: Stark übergewichtige Menschen (Adipositas) haben ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Normalgewichtige oder leicht Übergewichtige.
  • Gesund ernähren und Cholesterin senken: Eine Ernährung, die arm an sogenannten gesättigten Fettsäuren ist, dafür aber viele ungesättigte Fette enthält, beugt Arteriosklerose vor und senkt so auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Setzen Sie daher verstärkt auf pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse, auf Fisch statt Fleisch und reduzieren Sie fettreiche Milchprodukte.

Weitere Tipps zu einer gesunden Lebensführung finden Sie hier.

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