Die kranke Aortenklappe und wie sie sich bemerkbar macht

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass ihr Herz einwandfrei funktioniert. Neu auftretende Beschwerden wie Schwindel werden daher häufig nicht gleich mit einer Herzerkrankung wie der Aortenklappen-stenose oder –insuffizienz in Verbindung gebracht. Umso wichtiger ist es, die Symptome zu erkennen und so durch eine rechtzeitige Behandlung möglichen schwerwiegenden Folgen vorzubeugen.

Das Herz kann einen Aortenklappendefekt über eine gewisse Zeit ausgleichen, bis sich die ersten Symptome der Aortenklappen-Erkrankung bemerkbar machen. Eine unabhängig von den Gründen defekte Aortenklappe verursacht Beschwerden, die zunächst nur bei oder nach körperlicher Anstrengung auftreten. Werden diese ignoriert und eine Behandlung folglich verzögert, kann die Erkrankung fortschreiten und dann auch zu Symptomen in Ruhe führen.

Die kranke Aortenklappe und ihre Symptome

In der linken Herzhälfte dichtet die aus drei Taschen aufgebaute Aortenklappe die Herzkammer von der Hauptschlagader (Aorta) ab, die den Körper mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Aufgabe der Aortenklappe ist es, wie ein Ventil zu verhindern, dass bereits in die Aorta gepumptes Blut wieder zurück in die linke Herzkammer fließt. Ihre Funktion wird durch verschiedene Aortenklappen-Defekte wie eine Verengung (Stenose) oder eine Undichtigkeit (Insuffizienz) der Aortenklappen beeinträchtigt, die Symptome hervorrufen können.

Eine Aortenklappenstenose kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Ein erworbener Defekt gehört zu den häufigsten Herzklappenfehlern und tritt meist bei Personen ab dem 70. Lebensjahr auf. Begünstigt wird dieser Klappenfehler, wenn die Arterien verkalkt sind (Arteriosklerose). Eine Arteriosklerose entsteht zum Beispiel, wenn Blutfette wie das Cholesterin überhöhte Werte aufweisen, Bluthochdruck (Hypertonie) oder krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas) besteht und bei Rauchern. Eine verkalkte Aortenklappe ist steifer und damit weniger elastisch. So kann sich die Klappe mit dem Blutstrom nicht mehr auf die gewohnte Größe öffnen, wodurch das Herz gegen einen erhöhten Widerstand anpumpen muss und pro Herzschlag weniger Blut durch die Öffnung strömt. Folglich wird dem Körper nicht mehr die gewohnte Menge an Blut und Sauerstoff zugeführt.

Zudem kommt es zu einem Rückstau des Blutes bis in die Lunge. Gleichzeitig vergrößert sich der Herzmuskel, der aufgrund der Mehrarbeit über die Herzkranzgefäße mit mehr Sauerstoff als sonst versorgt werden muss. Gelingt dies nicht, kann das Herz diese Leistung auf Dauer nicht erbringen, wodurch es zunächst bei körperlicher Belastung zu folgenden Symptomen kommt:

  • Atemnot
  • Brustschmerzen (Angina pectoris)
  • Ohnmachtsanfälle
  • Schwindel 
  • verminderte Belastbarkeit
  • Abgeschlagenheit

Als Folge der Herzmuskelvergrößerung durch eine Aortenklappenstenose kann es auch zu Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen. Mit einer Aortenklappenstenose wie auch mit einer Aortenklappeninsuffizienz kann man oft viele Jahre ohne Beschwerden leben, denn beide Erkrankungen äußern sich erst, wenn sie weit fortgeschritten sind. 

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Eine Aortenklappeninsuffizienz äußert sich mit den gleichen Symptomen. Hier liegt die Ursache jedoch in einer mangelnden Verschlussfähigkeit der Aortenklappe, sodass mit jedem Herzschlag etwas Blut aus der Aorta zurück in die linke Herzkammer fließt. Dieser Defekt kann durch fehlgeformte Herzklappen angeboren sein, aber auch im Laufe der Jahre durch Verschleiß entstehen; die angeborene Form ist jedoch vergleichsweise selten. Am häufigsten wird diese Diagnose zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr gestellt.

Bei einer Aortenklappeninsuffizienz versorgt das Herz den Körper bei jedem Schlag mit weniger Blut und Sauerstoff als benötigt. Um dieses Defizit auszugleichen, muss das Herz – wie bei der Aortenklappenstenose – nun stärker pumpen und vergrößert sich. Dies wirkt sich zusätzlich negativ auf die Verschlussfähigkeit der Aortenklappe aus, da die Klappentaschen auseinandergezogen werden.

Die Ursachen für eine Aortenklappeninsuffizienz sind unterschiedlich. Eine große Rolle spielt das Lebensalter des Menschen und damit auch seiner Aortenklappe. Liegt eine Arteriosklerose vor, kann diese zu einer Aufdehnung der Aorta führen. In der Folge dichten die Taschen der Aortenklappe die Öffnung zur Hauptschlager nicht mehr vollständig ab. Eine weitere erworbene Ursache für eine Aorteninsuffizienz kann in einer überstandenen bakteriellen Infektion der Herzinnenhaut (Endokarditis) liegen.

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