Medikamentöse Behandlungen

Ihr Arzt/Ihre Ärztin kann Ihnen Medikamente verschreiben, die helfen, die Symptome einer Undichtigkeit der Herzklappe zu behandeln. Diese Medikamente behandeln Ihre durch die z.B. Mitralinsuffizienz verursachten Symptome, die Ursache selbst können sie jedoch nicht beheben.

Diuretika

Diuretika sind entwässernde Medikamente, die Ihren Körper darin unterstützen, überschüssige Flüssigkeit loszuwerden, indem die Nieren dazu angeregt werden, mehr Urin zu produzieren. Dadurch muss das Herz weniger Flüssigkeit durch den Körper pumpen, und Wasseransammlungen (Ödeme), z.B. in den Lungen oder den Beinen, sollten zurückgehen.

Blutdrucksenkende Mittel

Blutdrucksenkende Medikamente (z.B. ACE-Hemmer oder AT1-Blocker) werden eingesetzt, um es Ihrem Herzen zu erlauben, gegen einen niedrigeren Druck und damit gegen weniger Widerstand zu pumpen. Ihr Herz wird entlastet und es fließt weniger Blut „rückwärts“.

Blutverdünnende Mittel

Blutverdünner (Antikoagulantien oder Gerinnungshemmer) sollen das Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln senken. Sie können somit einen Schutz vor Schlaganfällen bieten. Diese treten häufig als Folge der Herzrhythmusstörungen auf, die durch eine Mitralklappeninsuffizienz verursacht werden können.

 

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Eingriff am offenen Herzen

Je nach Ursache, Schweregrad und Symptomatik der Klappeninsuffizienz kann Ihr behandelnder Arzt/Ihre behandelnde Ärztin dazu raten, sich einer Operation zu unterziehen, um die Herzklappe zu reparieren (rekonstruieren) oder zu ersetzen. Bei Patientinnen und Patienten, die aufgrund des Krankheitsbildes und der allgemeinen körperlichen Verfassung für eine Operation in Frage kommen, wird diese Möglichkeit mit den Experten/Expertinnen im Herzteam in der Klinik besprochen und alle Faktoren abgewogen 

  • HERZKLAPPENREKONSTRUKTION

    Eine chirurgische Behandlung zur Rekonstruktion der Herzklappe wird häufig angewandt, wenn es möglich ist, den Defekt zu beheben und gleichzeitig die eigene Herzklappe zu erhalten. Am häufigsten wird die Mitralklappe rekonstruiert. Ein gängiges Verfahren ist hier die Anuloplastik, bei der ein „Reparaturring“ eingesetzt wird, um dadurch die Schlussfähigkeit der Klappe zu verbessern. Einige weniger aufwändige Rekonstruktionstechniken können in Ausnahmefällen minimalinvasiv über einen kleinen Schnitt unterhalb der rechten Brustwarze erfolgen.

  • HERZKLAPPENERSATZ

    Lässt sich eine Herzklappe nicht reparieren, muss der Chirurg/die Chirurgin die erkrankte Klappe entfernen und durch eine Prothese ersetzen. Dabei kann entweder eine mechanische Herzklappe aus Metall oder Kunststoff oder ein biologischer Herzklappenersatz zum Einsatz kommen. Ein Herzklappenersatz erfolgt bei geöffnetem Brustkorb und unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, da das Herz für den Zeitraum der Operation nicht schlagen darf. Nach dem Einsetzen einer mechanischen Herzklappe müssen lebenslang gerinnungshemmende (blutverdünnende) Medikamente eingenommen werden, um Blutgerinnsel auf Ihrer neuen Herzklappe oder in deren Umgebung zu verhindern.

MECHANISCHE KLAPPEN

Mechanische Herzklappen können die Funktion Ihrer körpereigenen Herzklappen übernehmen. Im Allgemeinen bestehen sie aus sogenanntem pyrolytischem Kohlenstoff. Wie Ihre eigene Herzklappe hat auch die mechanische Klappe einen Ring, der die Klappenflügel hält. Die mechanische Klappe öffnet und schließt sich bei jedem Herzschlag, so dass das Blut wie gewünscht durch das Herz fließt.

BIOLOGISCHE KLAPPEN

Biologische Herzklappenprothesen bestehen entweder aus tierischem Gewebe, welches sorgfältig für die Verwendung im menschlichen Herzen vorbereitet wurde. Bei den biologischen Klappenprothesen unterscheidet man porzine Klappen, die aus einer Schweine-Aortenklappe bestehen, und Perikardklappen, die aus Rinder- oder Schweine Herzbeutel-gewebe bestehen. Zur Stabilisierung ist das tierische Gewebe meistens auf ein Gerüst (Stent) montiert. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird die Klappe auswählen, die Ihren Bedürfnissen und anatomischen Gegebenheiten am besten entspricht. 

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9-GE-5-14666-02 11-2023