Glossar

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A

  • Ablation

    Verödung der krankhaften elektrischen Reizleitungen des Herzens durch die Abgabe von z.B. Hitze mittels Herzkatheter um z.B. Vorhofflimmern zu beseitigen.

  • ACE-Hemmer

    ACE-Hemmer sind Medikamente, die beispielsweise zur Behandlung von Bluthochdruck oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) eingesetzt werden. Auch bei Personen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, können ACE-Hemmer zum Einsatz kommen, um einem erneuten Infarkt entgegenzuwirken. Der Name „ACE-Hemmer“ stammt daher, dass diese Medikamente ein Enzym hemmen, das im Englischen Angiotensin Converting Enzyme (ACE) heißt und eine wichtige Rolle in der Regulation des Blutdrucks spielt. Indem ACE-Hemmer den Blutdruck senken, entlasten sie das Herz, denn bei geringem Blutdruck muss das Herz weniger schwer arbeiten, um Blut in den Körper zu pumpen. Typische Wirkstoffe sind Captopril, Enalapril, Lisinopril und Ramipril.

  • ACVB (Aorto-koronarer-Venenbypass)

    Überbrückung eines verengten Herzkranzgefäßes unter Verwendung einer Vene.

  • Akutes Koronarsyndrom

    Sammelbegriff für verschiedene, lebensbedrohliche Phasen der koronaren Herzkrankheit, solange noch keine endgültige Diagnose gestellt werden kann.

  • Aldosteron-Antagonisten

    Aldosteron-Antagonisten gehören zur Gruppe der harntreibenden Mittel (Diuretika). Sie blockieren den sogenannten Mineralokortikoid-Rezeptor in der Niere und sorgen so dafür, dass das körpereigene Hormon Aldosteron nicht mehr wirken kann. Da Aldosteron-Antagonisten im Gegensatz zu anderen Diuretika verhindern, dass zusammen mit dem Urin zu viel Kalium ausgeschieden wird, zählen sie zu den sogenannten kaliumsparenden Diuretika. Typische Einsatzgebiete für Aldosteron-Antagonisten sind die übermäßige Bildung von Aldosteron (Hyperaldosteronismus), Kaliummangel, Bluthochdruck (Hypertonie) und Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Zu den Aldosteron-Antagonisten gehören beispielsweise die Wirkstoffe Eplerenon und Spironolacton.

  • Angina pectoris (Brustenge, Brustschmerz)

    Angina pectoris ist der medizinische Fachausdruck für Brustschmerzen, die plötzlich auftreten und unterschiedlich ausgeprägt sein können, z.B. als dumpfer oder stechender Schmerz, Druck, Brennen oder Unwohlsein. Der Ausdruck Angina pectoris leitet sich vom lateinischen „angere“ für „verengen, erdrosseln“ und „pectoralis“ für „die Brust betreffend“ ab. Ein Angina pectoris-Anfall wird als beklemmend empfunden und kann mit Atemnot bis hin zu einem Erstickungsgefühl sowie Todesangst einhergehen. Ursache der Angina pectoris ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Herzens, beispielsweise weil die Herzkranzarterien durch Ablagerungen verengt sind (koronare Herzkrankheit). Tritt dieses Symptom zum ersten Mal bei Ihnen auf, rufen Sie sofort den Rettungsdienst, da eine schwere Angina pectoris Anzeichen eines Herzinfarkts sein kann. Wiederkehrende Anfälle von Angina pectoris lassen sich meist durch die Gabe von Nitroglyzerin schnell lindern.

  • Angiogramm

    Eine Röntgenaufnahme der Blutgefäße oder Herzkammern, die zu diesem Zeitpunkt mit Kontrastmittel gefüllt sind. Sie ermöglicht dem Arzt, bewegte Aufnahmen des Herzens zu sehen.

  • Angioplastie

    Auch Ballondilatation. Über eine Leistenarterie wird ein Katheter bis in die Herzkranzgefäße geschoben. Dort entfaltet sich ein Ballon, der das Gefäß weitet. Um die Stelle dauerhaft offen zu halten, wird häufig ein Stent (Gefäßstütze) eingesetzt.

    Eine Röntgenaufnahme der Blutgefäße oder Herzkammern, die zu diesem Zeitpunkt mit Kontrastmittel gefüllt sind. Sie ermöglicht dem Arzt, bewegte Aufnahmen des Herzens zu sehen.

  • Antiarrhythmika

    Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

  • Antihypertonika

    zur Blutdrucksenkung eingesetzte Arzneimittel.

  • Antikoagulation

    Behandlung mit Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen.

  • Antitachykarde Stimulation (ATP)

    Bei der ATP wird die Tachykardie therapiert, indem mit einer höheren Frequenz als der Tachykardie selbst stimuliert wird.

  • Anuloplastie Ring

    Ring zur „Reparatur“ einer Herzklappe.

  • Aorta

    Aorta

    Das größte Blutgefäß des Körpers. Die Aorta ist mit der linken Herzkammer verbunden und versorgt den Körper mit sauerstoffreichem Blut.

  • Aortagraphie

    Aortagraphie

    Darstellung der Aorta auf einem Röntgenmonitor mithilfe injizierter Kontrastmittel.

  • Aortenklappe

    Die Aortenklappe befindet sich in der linken Herzhälfte und steuert den Blutfluss von der linken Herzkammer zurück in die Aorta und damit in den Körperkreislauf.

    Zwei wichtige Erkrankungen sind die Aortenklappenstenose, bei der die Herzklappe am Ausgang der linken Herzkammer verhärtet und verengt ist, sodass sauerstoffreiches Blut mit mehr Kraft in den Körper gepumpt werden muss, und die Aortenklappeninsuffizienz, bei der die Aortenklappe nicht mehr richtig schließt und ein Teil des Blutes, das das Herz aus der linken Herzkammer in die Aorta pumpt, wieder zurückläuft.

  • Aortenklappeninsuffizienz

    Bei einer Aortenklappeninsuffizienz schließt die Aortenklappe nicht mehr richtig. Ein Teil des Blutes, das das Herz aus der linken Herzkammer in die Aorta pumpt, läuft deshalb wieder zurück und wird zwischen der linken Herzkammer und der Aorta hin und her gepumpt (sogenanntes „Pendelblut”). Durch diese zusätzliche Belastung dehnt sich die linke Herzkammer und ihre Wände verdicken sich. Auf Dauer kann dies zu einer allgemeinen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) führen. Ursache für eine Aortenklappeninsuffizienz kann z. B. rheumatisches Fieber sein, das auch die Herzklappen befallen kann, aber auch eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung der Aortenklappe (Endokarditis) oder eine Erkrankung der Aorta, die in der Folge auch die Aortenklappe schädigt.

  • Aortenklappenstenose

    Bei einer Aortenklappenstenose ist die Herzklappe am Ausgang der linken Herzkammer verhärtet und verengt. Daher muss das Herz mehr Kraft aufbringen, um das sauerstoffreiche Blut in die Aorta und in den Körper zu pumpen. Dies kann zu einer Vergrößerung des Herzmuskels und einer Schwäche der linken Herzhälfte führen (Linksherzinsuffizienz). Je nach Schweregrad der Erkrankung gelangt nicht mehr genug sauerstoffreiches Blut in den Körperkreislauf, was zu Schwindel oder auch Kreislaufkollaps führen kann. Wird der vergrößerte Herzmuskel außerdem nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, kann dies Brustschmerzen (Angina pectoris) verursachen.

    Die Aortenklappenstenose ist der am häufigsten vorkommende Herzklappenfehler vor allem mit zunehmendem Alter. Die Ursache sind Verschleiß und Verkalkung der Herzklappe.

  • Apnoe

    Vorübergehender Atemstillstand.

  • Arrhythmie

    Herzrhythmusstörung, unregelmäßiger Herzschlag.

  • Arterien

    Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg und zu anderen Körpergeweben transportieren.

  • Arteriosklerose

    Ablagerungen, sog. Plaques, an den Gefäßwänden der Arterien.

  • ASS

    Acetylsalicylsäure. Blutgerinnungshemmer. ASS reduziert das Schlaganfallsrisiko.

  • Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale, meist einfach nur Asthma genannt, ist eine oftmals chronische Erkrankung der Atemwege. Die Atemwege sind vorübergehend oder auch dauerhaft so verengt, dass Betroffene schlecht Luft bekommen. Menschen mit Asthma leiden an anfallsartig auftretenden Beschwerden wie Husten oder Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot (Dyspnoe). Oft entsteht Asthma durch eine Überreaktion auf fremde Stoffe oder physikalische Reize, häufig auch im Zusammenhang mit einer Allergie.

    Mediziner unterscheiden allergisches Asthma und nicht-allergisches Asthma. Auslöser für allergisches Asthma sind beispielsweise Pflanzenpollen, Tierhaare, Exkremente von Hausstaubmilben, Nahrungsbestandteile oder bestimmte Chemikalien. Nicht-allergisches Asthma wird dagegen durch unspezifische Reize ausgelöst, etwa durch eine bakterielle oder virale Infektion der Atemwege oder durch kalte Luft, körperliche Anstrengung oder Zigarettenrauch. Häufig treten auch Mischformen aus allergischem und nicht-allergischem Asthma auf. Abzugrenzen vom Asthma bronchiale sind das Asthma cardiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

  • Asthma cardiale

    Asthma cardiale oder auch „Herzasthma“ bezeichnet einen Symptomkomplex aus erschwerter Atmung (Dyspnoe), die von Kurzatmigkeit bis zu Atemnot reichen kann, und nächtlichem Husten. Ursache ist meist eine Linksherzschwäche (Linksherzinsuffizienz): Die schwache Pumpleistung des Herzens führt zu einem Blutrückstau in die Lunge, was zur Stauungsbronchitis mit Atemnot führt, die sich dann im sogenannten „Herzhusten“ äußert. Besonders nachts und im Liegen verspüren die Betroffenen einen starken Hustenreiz. Auch eine Mitralklappenstenose, also eine Verengung der Mitralklappe in der linken Herzhälfte, kann zu Asthma cardiale führen.

    Schlimmstenfalls kann der Blutrückstau zu einem lebensgefährlichen Lungenödem führen. Abzugrenzen vom Asthma cardiale sind das Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

  • Atrioventrikuläre Klappen

    Die Klappen zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern. Die Trikuspidalklappe ist die Klappe zwischen dem Vorhof und der Kammer auf der rechten Seite. Die Mitralklappe liegt zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer.

  • Atrium

    Einer der beiden Herzvorhöfe (linker und rechter Herzvorhof).

  • Atriumseptum

    Die Trennwand zwischen den beiden oberen Kammern des Herzens.

  • Atriumseptumdefekt (ASD)

    Eine Öffnung zwischen den oberen beiden Kammern des Herzens (Herzvorhöfe).

  • AV-(atrioventrikulärer)-Block

    Blockade der Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer. Das Herz kann nicht mehr richtig schlagen.

B

  • Ballondilatation

    Auch Angioplastie. Über eine Leistenarterie wird ein Katheter bis in die Herzkranzgefäße geschoben. Dort wird ein Ballon entfaltet, der das Gefäß weitet. Um die Stelle dauerhaft offen zu halten, wird häufig ein Stent (Gefäßstütze) eingesetzt.

  • Ballonkatheter

    Aufblasbares Instrument zur Aufweitung von Blutgefäßen.

  • Belastungs-EKG

    Unter dosierter Arbeitsbelastung (z.B. Fahrrad fahren) geschriebenes EKG, das Hinweise auf belastungsabhängige Durchblutungsstörungen des Herzens geben kann.

  • Beta-Blocker

    Beta-Blocker ist die Kurzbezeichnung für Beta-Rezeptoren-Blocker. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um Medikamente, die Beta-Rezeptoren (β-Adrenozeptoren) blockieren. Diese Rezeptoren binden das körpereigene Stresshormon Adrenalin – Beta-Blocker verhindern die Bindung von Adrenalin und sorgen so dafür, dass das Adrenalin nicht mehr wirken kann. Beta-Blocker verringern dadurch die Pumpkraft des Herzens, vermindern dessen Erregbarkeit, verlangsamen den Herzschlag und senken den Blutdruck. Sie werden daher bei vielen Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck (Hypertonie), Brustenge (Angina pectoris), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) eingesetzt. Beispiele für Beta-Blocker, die selektiv auf das Herz wirken, sind Bisoprolol, Carvedilol, Metoprolol und Nebivolol.

  • Biventrikulär

    Biventrikulär

    Rechte und linke Herzkammer betreffend.

  • Blutdruck

    Auch als arterieller Blutdruck bezeichnet; der durch die Pumptätigkeit des Herzmuskels erzeugte Druck in den Blutgefäßen. Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte bestimmt: der systolische und der diastolische Blutdruck, die dem höchsten bzw. niedrigsten im Laufe eines Herzschlags auftretenden Druck entsprechen und jeweils in der Einheit mmHg angegeben werden.
     

  • Bluthochdruck

    Siehe Hypertonie.

  • BNP

    BNP (Brain Natriuretic Peptide) ist ein Hormon aus der Gruppe der natriuretischen Peptide (Natriurese = die Ausscheidung von Natrium im Harn). Es wird vorwiegend in den Herzmuskelzellen gebildet und regt unter anderem die Nieren an, Flüssigkeit auszuscheiden. Da BNP zuerst im Gehirn (engl.: brain) von Schweinen entdeckt wurde, heißt es auch heute noch „Gehirn“-Hormon. 

    Wenn der Druck im Herzen ansteigt, etwa durch zu hohen Blutdruck oder durch einen Rückstau des Blutes bei einer akuten Herzinsuffizienz, setzen die Herzmuskelzellen BNP frei. Das bewirkt zum einen, dass die Nieren mehr Wasser ausscheiden; dadurch nimmt das Blutvolumen wieder ab und der Blutdruck sinkt. Zudem sorgt BNP dafür, dass sich die Blutgefäße erweitern, was ebenfalls zu einer Normalisierung des Drucks im Herzen beiträgt. 

    Ein erhöhter BNP-Wert kann also ein Indikator für eine Herzinsuffizienz sein – je höher die Werte, desto ausgeprägter die Herzinsuffizienz.

    Der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zufolge gilt ein BNP-Wert von mehr als 100 Nanogramm pro Liter Blut als erhöht, wenn plötzlich schwere Symptome (akute Herzinsuffizienz) auftreten. Beim Verdacht auf den Beginn einer chronischen Herzinsuffizienz liegt der BNP-Grenzwert dagegen bereits bei mindestens 35 Nanogramm pro Liter Blut.

  • Bradykardie

    Ein verlangsamter Herzschlag mit weniger als 60 Schlägen pro Minute. Ursachen einer Bradykardie können Erkrankungen des Sinusknotens oder Reizleitungsstörungen sein.

  • Bypass-Operation

    Umgehung einer verengten bzw. verschlossenen Stelle eines Herzkranzgefäßes unter Einsatz eines körpereigenen Venen- und Arterienstückes.

C

  • Cholesterin

    Cholesterin gehört zu den Blutfetten. Wir nehmen es mit der Nahrung auf, eine kleinere Menge produziert die Leber. Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände. Außerdem stellt der Körper aus Cholesterin Gallensäuren, Vitamin D und Hormone (Steroidhormone) her. Der Cholesterinspiegel im Blut setzt sich aus LDL-Cholesterin (engl. Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit geringer Dichte; gilt als „schlechtes“ Cholesterin), HDL-Cholesterin (engl. High Density Lipoprotein, Lipoprotein mit hoher Dichte; gilt als „gutes“ Cholesterin) und VLDL-Cholesterin (engl. Very Low Densitiy Lipoprotein, Lipoprotein mit sehr geringer Dichte; enthält nur wenig Cholesterin) zusammen. Zu hohe Blutfett-Werte – vor allem ein erhöhter LDL-Cholesterin-Wert – bergen ein erhöhtes Risiko für Gefäßschäden sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ist Ihr Cholesterinspiegel zu hoch, kann Ihr Arzt Ihnen einen Cholesterinsenker (Statin) verschreiben.

  • Clipping (MitraClip™)

    Beim sogenannten Clipping werden die beiden Hälften der Mitralklappe mit einer Klammer, dem MitraClip™, miteinander verbunden, um eine bestehende Undichtigkeit der Mitralklappe (Mitralinsuffizienz) zu vermindern oder gänzlich zu beseitigen. Vorteil dieser Methode ist, dass weder der Brustkorb geöffnet werden muss noch eine Herz-Lungen-Maschine benötigt wird. Stattdessen wird der MitraClip™ mit Hilfe eines Katheters über einen kleinen Einschnitt an der Leiste in die dort liegende Vene eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben. Durch dieses minimal-invasive, perkutane Verfahren ist die Prozedur schonender als konventionelle chirurgische Mitralklappen-OPs und eignet sich daher insbesondere für Menschen mit einem erhöhten Operationsrisiko, beispielsweise aufgrund von Begleiterkrankungen oder fortgeschrittenem Alter.

  • COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung

    COPD steht für „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“ – eine Erkrankung, bei der die Lunge geschädigt ist und die Atemwege dauerhaft verengt sind. Die Abkürzung COPD stammt vom englischen Begriff „chronic obstructive pulmonary disease“. Eine COPD äußert sich durch Husten, Auswurf und Atemnot (Dyspnoe) unter Belastung – also mit ähnlichen Symptomen wie Asthma, es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Lungenkrankheiten. Man kann daher auch beide Erkrankungen gleichzeitig haben.

    Eine der Hauptursachen für die Entstehung einer COPD ist das Rauchen, daher heißt sie im Volksmund auch Raucherlunge. Am Arbeitsplatz eingeatmete Schadstoffe tragen ebenfalls zur Entstehung einer COPD bei. Um das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen und Begleiterkrankungen zu vermeiden, sollten Patienten generell auf Rauchen verzichten. Patienten mit COPD haben ein 2,5-fach erhöhtes Risiko1, eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise eine chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu entwickeln. Umgekehrt leidet etwa jeder fünfte Herzschwächepatient gleichzeitig2 an einer COPD. Bei bestehender Herzinsuffizienz ist es besonders wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören, da sich jede Begleiterkrankung negativ auf die Herzschwäche auswirken kann. Auch Passivrauchen sollte vermieden werden.

    Quelle:
    1 https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-006l_S2k_COPD_chronisch-obstruktive-Lungenerkrankung_2018-01.pdf

    2 www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2639415/

  • CRT (Kardiale Resynchronisations-Therapie)

    Implantierbarer Herzschrittmacher oder Defibrillator für Patienten mit Herzinsuffizienz. Die Resynchronisation der beiden Herzkammern (linker und rechter Ventrikel) verbessert die Symptome der Herzinsuffizienz und die Belastbarkeit des Herzens.

D

  • Defibrillation

    Beendung von Kammerflimmern durch einen starken elektrischen Stromstoß.

  • Defibrillator oder ICD

    Implantierbares Gerät, welches lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erkennt und einen lebensrettenden Elektroschock abgibt.

  • Dekompensation

    Eine Herzinsuffizienz kann sich über Monate oder auch Jahre entwickeln, ohne dass der Betroffene etwas merkt. Denn über eine gewisse Zeit hinweg kann der Körper die schlechte Pumpleistung des Herzens über verschiedene Strategien ausgleichen, etwa einen schnelleren Herzschlag, einen verdickten Herzmuskel, ein vermehrtes Blutvolumen oder einen erhöhten Blutdruck (Kompensation). Symptome zeigen sich zunächst nur unter Belastung. Von einer Dekompensation oder dekompensierten Herzinsuffizienz spricht man, wenn sich Symptome wie Luftnot (Dyspnoe) deutlich auch bereits im Ruhezustand zeigen und es durch Wassereinlagerung (Ödeme) beispielsweise zu Gewichtszunahme und geschwollenen Beinen kommt. Verschlechtern sich die Symptome plötzlich, ist meist eine umgehende Einweisung ins Krankenhaus erforderlich (akute Dekompensation).

  • Denervierung

    Durchtrennung der Nervenverbindung zwischen einzelnen Organen. Bei der renalen Denervierung wird die Übertragung von Nervensignalen zwischen Niere und Gehirn unterbunden.

  • Diabetes mellitus (Typ-2-Diabetes)

    Umgangssprachlich wird Diabetes mellitus Typ 2 auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet; es handelt sich dabei um die häufigste Form des Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“). Dieser Erkrankung liegt eine erworbene Störung des Zuckerstoffwechsels (Insulinresistenz) zugrunde, bei der durch die Nahrung aufgenommene Zucker nicht mehr richtig verarbeitet werden. Dadurch kommt es zu erhöhten Blutzuckerspiegeln, was über einen längeren Zeitraum unter anderem die Blutgefäße und Nerven unwiderruflich schädigen kann. Ein unbehandelter Diabetes kann zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen, die von Taubheitsgefühlen über schlecht heilende Wunden bis hin zur Erblindung oder Amputationen reichen. Um diese Folgen zu vermeiden, ist ein gutes Selbstmanagement wichtig. Dazu gehört, dass die Lebensführung und die Ernährung umgestellt werden, sowie regelmäßige Kontrollen beim Arzt.

    Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, haben außerdem ein erhöhtes Risiko zusätzlich an einer Herzinsuffizienz zu erkranken. Das liegt einerseits daran, dass Diabetiker statistisch gesehen häufiger auch andere Risikofaktoren für Herzinsuffizienz, wie Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen, aufweisen. Andererseits beeinflusst ein erhöhter Blutzuckerspiegel aber auch direkt das Risiko für die Entstehung einer Herzinsuffizienz und die Schwere des Verlaufs. Regelmäßige Arztbesuche sind deshalb sowohl für Patienten mit Diabetes mellitus als auch für Menschen mit Herzinsuffizienz empfehlenswert, um dafür zu sorgen, dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel nicht unerkannt und unbehandelt bleibt.

  • Diastole

    Entspannungs- und Füllungsphase des Herzens, im Gegensatz zur Systole, die Anspannungs- und Auswurfphase.

  • Digoxin (Digitalis-Glykosid)

    Digoxin gehört zur Gruppe der sogenannten herzwirksamen Glykoside, kurz Herzglykoside. Diese Wirkstoffe steigern die Pumpkraft des Herzens, während sie gleichzeitig die Herzfrequenz senken – das Herz kann so ökonomischer arbeiten, weil es mit weniger Schlägen mehr Blut weitertransportieren kann. Aus diesem Grund findet Digoxin Verwendung bei Herzerkrankungen wie der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern bzw. Vorhofflattern. Während Digoxin im Fingerhut Digitalis lanata vorkommt, stammt das eng verwandte Digitoxin aus dem Roten Fingerhut (Digitalis purpurea).

  • Diuretika

    Als Diuretika bezeichnet man Wirkstoffe, welche die Ausscheidung von Urin erhöhen. Solche harntreibenden Mittel kommen beispielsweise dann zum Einsatz, wenn der Körper infolge einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Mitralinsuffizienz zu viel Wasser einlagert und sich dadurch Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) bilden. Mit Diuretika lässt sich dieses überschüssige Wasser ausschwemmen. Diuretika lassen sich je nach Wirkweise in verschiedene Gruppen einteilen, z.B.:

    • Schleifendiuretika wie Furosemid und Torasemid
    • Thiaziddiuretika wie Hydrochlorothiazid und Chlorthalidon
    • Kaliumsparende Diuretika wie Amilorid, Spironolacton und Eplerenon
  • DMP – Disease-Management-Programm

    Disease-Management-Programme (kurz: DMP) sind unterstützende Behandlungsprogramme für Menschen mit einer chronischen Erkrankung. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten solche „Chronikerprogramme“ zusammen mit Ärztinnen und Ärzten an, etwa für Diabetes oder Asthma, aber eben auch für Herzinsuffizienz. Wer mehrere Erkrankungen hat, für die es ein DMP gibt, kann für jede Erkrankung eines in Anspruch nehmen.

    Ziel dieser Programme ist es, die Beschwerden zu lindern, die mit einer chronischen Erkrankung verbunden sind, ihr Fortschreiten aufzuhalten sowie Komplikationen, Folgeschäden oder Begleiterkrankungen so weit wie möglich zu vermeiden. Darüber hinaus lernen Patienten, mit ihrer Erkrankung besser umzugehen. DMP umfassen daher nicht nur regelmäßige Arzttermine mit Beratungsgesprächen und Untersuchungen, sondern sie vermitteln beispielsweise in Schulungen relevante Hintergrundinformationen, sodass Patienten aktiv ihre Behandlung mitgestalten können. Dies alles soll die Lebensqualität der DMP-Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbessern und erhalten.

    Zudem verbessern DMP die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachleuten und Einrichtungen, die an der Versorgung der Patienten beteiligt sind, etwa Allgemein- und Fachärzte, Kliniken und Reha-Einrichtungen. So können die einzelnen Behandlungsschritte besser aufeinander abgestimmt und zum Beispiel Doppeluntersuchungen vermieden werden.

    Wenn Sie an einem DMP teilnehmen möchten, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

  • Ductus Arteriosus

    Ein kleines Blutgefäß, das die Pulmonalarterie mit der Aorta verbindet.

  • Dyspnoe

    Dyspnoe bedeutet Atemnot, Luftnot oder Kurzatmigkeit. In der Medizin unterscheidet man die akut auftretende und die chronische Dyspnoe, die über mehr als vier Wochen anhält, sowie die Belastungs- und Ruhedyspnoe. Während die Ruhedyspnoe ohne körperliche Belastung auftritt, tritt die Belastungsdyspnoe unter Anstrengung auf. Eine Dyspnoe ist häufig die Folge einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Mitralklappeninsuffizienz, da das Herz einerseits nicht genügend sauerstoffreiches Blut aus der Lunge in das Gefäßsystem des Körpers pumpen kann, andererseits das Blut nicht vollständig aus der Lunge abtransportiert wird und sich dort staut.

E

  • Echokardiographie

    Bei der Echokardiographie handelt es sich um eine Untersuchungsmethode des Herzens, die auf Ultraschall basiert. Der Ultraschallkopf wird dabei entweder auf die Brust gesetzt (transthorakale Echokardiographie) oder in die Speiseröhre eingeführt (Schluck-Echokardiographie, auch transösophageale Echokardiographie genannt). Mittels Echokardiographie kann der Arzt sehen, ob das Herz normal pumpt oder ob Erkrankungen des Herzens und/oder der Herzklappen vorliegen.

  • Ejektionsfraktion (EF)

    Ejektionsfraktion (EF)

    Die Ejektionsfraktion (EF), auch Auswurffraktion genannt, beschreibt, wie groß der Anteil des Blutes ist, das während eines Herzschlags aus der Herzkammer in den Blutkreislauf gepumpt wird (bezogen auf das Gesamtvolumen der Herzkammer). Die Ejektionsfraktion beträgt bei gesunden Menschen ca. 55-70 %; bei bestimmten Erkrankungen des Herzens wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Mitralinsuffizienz ist die Ejektionsfraktion oft vermindert. Übliche Verfahren, um die Ejektionsfraktion zu bestimmen, sind die Echokardiographie, die Herzkatheter-Untersuchung und die Untersuchung des Herzens mittels Computertomographie (CT-Angiographie). Der Begriff Ejektionsfraktion leitet sich vom lateinischen „eicere“ für „auswerfen“ und „fractio“ für „Bruch, Bruchstück“ ab.

  • Elektrode

    Dünner biegsamer isolierter Draht, welcher in den Herzkammern verankert wird und mit dem Herzen verbunden ist. Über die Elektrode werden Informationen über den Herzrhythmus an den Herzschrittmacher oder Defibrillator geleitet, die, falls notwendig, elektrische Impulse oder Schocks abgeben.

  • Elektrodendislokation

    Lageänderung der Elektrode.

  • Elektrokardiogramm (EKG)

    Externe Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens.

  • Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

    Herzkatheteruntersuchung bei Herzrhythmusstörungen. Dabei werden zur Diagnostik oder auch Therapie über die Leistenarterie Katheter in das Herz eingebracht.

  • Embolie

    Als Embolie bezeichnet der Arzt den Verschluss eines Blutgefäßes durch eingeschwemmtes Material. Je nachdem, was das Blutgefäß blockiert, unterscheidet man beispielsweise:

    • Thromboembolie: Verschluss durch ein Blutgerinnsel (Thrombus)
    • Fettembolie: Verschluss durch Fetttröpfchen, z.B. nach Knochenbrüchen
    • Fruchtwasserembolie: Verschluss durch Bestandteile des Fruchtwassers
    • Gasembolie: Verschluss durch Gasblasen (meist Luftblasen), z.B. bei der Taucherkrankheit
  • Endokard

    Innerste Herzwandschicht. Sie kleidet das Herz inklusive der Klappen ähnlich wie eine Tapete von innen aus.

  • Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)

    Bei der Endokarditis handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard). Eine Endokarditis kann entweder durch die Infektion mit einem Krankheitserreger (infektiöse Endokarditis) oder durch andere Erkrankungen wie rheumatisches Fieber (nichtinfektiöse Endokarditis) verursacht werden. Hierzulande überwiegt die infektiöse Form, da die Zahl von Operationen und damit die Gefahr, sich mit Erregern (meist Bakterien) zu infizieren, zugenommen hat, während das rheumatische Fieber selten geworden ist. Insbesondere das Einsetzen von z.B. künstlichen Herzklappen und Gefäßverbindungen sowie Herzschrittmachern ist mit einem erhöhten Endokarditis-Risiko verbunden – daher kann der Arzt vor solchen Eingriffen vorbeugend die Einnahme von Antibiotika verordnen (Endokarditis-Prophylaxe). Aber auch angeborene oder erworbene Herzfehler können das Auftreten einer Endokarditis begünstigen. Eine Endokarditis geht häufig mit Fieber und unspezifischen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Gelenkschmerzen einher. Wird die Entzündung durch Bakterien verursacht, lässt sich die Endokarditis mit Antibiotika behandeln.

  • Endokarditis Prophylaxe

    Medikation zur Vorbeugung gegen Endokarditis.

  • Epikard

    Fett und Gefäßschicht im inneren Teil des Herzbeutels (zwischen Herzbeutel und Herz).

  • Essentielle Hypertonie

    Chronisch erhöhter Blutdruck, der nicht auf organische Ursachen oder die Einnahme von Medikamenten mit bekannter blutdrucksteigernder Wirkung zurückgeführt werden kann.

  • Extrasystole

    Herzschlag, der außerhalb des normalen Sinusrhythmus auftritt. Man kann sie als eine Art „Herzstolpern“ erkennen.

F

  • Führungskatheter

    Schlauchförmiges Instrument als Transporthilfe für invasive Prozeduren, z.B. Druckmessung oder Angioplastie.

  • Fraktionelle Fluss-Reserve (FFR)

    Messwert, der die maximale Blutflusskapazität einer Arterie beschreibt und Information über das Ausmaß einer Gefäßverengung gibt.

G

  • Gerinnungshemmer (Blutverdünner, Antikoagulanzien)

    Gerinnungshemmer werden – ebenso wie die Thrombozytenaggregationshemmer – landläufig als „Blutverdünner“ bezeichnet. Allerdings handelt es sich bei den Gerinnungshemmern um Wirkstoffe, welche die Blutgerinnung beeinflussen, weshalb Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) die treffendere Bezeichnung ist. Gerinnungshemmer verhindern, dass sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden, welche sich lösen und so lebenswichtige Blutgefäße blockieren könnten (Thromboembolie), und tragen so dazu bei, Schlaganfälle und Herzinfarkte zu verhindern. Gleichzeitig steigt durch die Hemmung der Blutgerinnung aber auch das Risiko für Blutungen, weshalb der Arzt Nutzen und Risiko in jedem Fall sorgfältig gegeneinander abwägt. Je nach Wirkmechanismus lassen sich die Gerinnungshemmer in zwei Gruppen einteilen, nämlich zum einen in direkte Gerinnungshemmer wie Hirudin und die als neue orale Antikoagulanzien (NOAK) bekannten Wirkstoffe Apixaban, Dabigatran und Rivaroxaban, und zum anderen in indirekte Gerinnungshemmer wie Heparine und Cumarine (Vitamin-K-Antagonisten).

H

  • Hämodynamik

    Blutströmung.

  • HDL-Cholesterin

    HDL-Cholesterin (engl. High Density Lipoprotein, Lipoprotein mit hoher Dichte) ist ein Bestandteil der Blutfette. Gemeinsam mit LDL-Cholesterin (engl. Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit geringer Dichte) und VLDL-Cholesterin (engl. Very Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit sehr geringer Dichte) bildet es „Cholesterin“. Cholesterin ist grundsätzlich wichtig für viele Körperfunktionen, etwa zur Stabilisierung der Zellwände oder als Baustein für einige lebenswichtige Hormone wie Testosteron, Östrogen, Cortison und Progesteron sowie die Isolierschicht von Nervenfasern.

    HDL-Cholesterin transportiert überschüssiges Cholesterin aus Blut und Gewebe in die Leber, wo es abgebaut wird. Da das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei einem hohen HDL-Wert geringer ist, wird das HDL auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet – im Gegensatz zu LDL-Cholesterin, das mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.

    Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen LDL- und HDL-Cholesterin ist wichtig: Als günstige Werte für Gesunde gelten laut Deutscher Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. ein LDL-Wert von weniger als 115 Milligramm pro Deziliter sowie ein HDL-Wert von mehr als 40 Milligramm pro Deziliter für Männer und über 45 Milligramm pro Deziliter für Frauen – je mehr HDL-Cholesterin desto besser.

  • Herz-Lungen-Maschine

    Maschine, die während einer Operation am offenen Herzen die Funktion des Herzens und den Lungen übernimmt und den Körper mit Blut und Sauerstoff versorgt.

  • Herzdefekt/Herzfehler

    Fehler oder Missbildung des Herzens, für gewöhnlich bei der Geburt vorhanden.

  • Herzfrequenz

    Häufigkeit des Herzschlages pro Zeiteinheit.

  • Herzgeräusche

    Krankhafte (pathologische) Geräusche des Herzens, die durch erbliche Defekte oder beschädigte Herzklappen, die sich nicht richtig schließen, verursacht werden.

  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

    Bei der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) handelt es sich um eine Erkrankung des Herzes, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Pumpleistung des Herzens nicht ausreicht, um den Körper mit genug sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Ist hauptsächlich die linke Herzhälfte betroffen, spricht der Arzt von einer Linksherzinsuffizienz – dies ist die häufigste Form der Herzschwäche. Es kann aber auch die Pumpleistung der rechten Herzhälfte eingeschränkt sein (Rechtsherzinsuffizienz) oder beide Herzhälften sind gleichermaßen betroffen (Globalinsuffizienz). Der Begriff Insuffizienz bezeichnet das Gegenteil von Suffizienz und leitet sich vom lateinischen Adjektiv sufficiens ab, was „ausreichend“ oder „genügend“ bedeutet.

  • Herzkatheterisierung

    Ein Verfahren, bei dem Katheter durch die Arterien und Venen ins Herz eingeführt werden. Es wird eingesetzt, um den Druck zu messen, echokardiographische und Röntgenaufnahmen zu machen sowie Blutproben aus dem Inneren des Herzens und seinen Hauptblut-gefäßen zu entnehmen.

  • Herzkatheterlabor

    Steriler Röntgenraum, in dem Herzkatheter gelegt und entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Herzklappe, biologisch

    Biologische Klappenprothesen bestehen entweder aus Gewebe von Schweinen oder von Rindern.

  • Herzklappe, mechanisch

    Mechanische Herzklappen bestehen aus so genanntem pyrolytischen Karbon.

  • Herzklappe, transkatheter (TAVI)

    Biologische Herzklappe, die mit einem Katheter entweder über die Leiste oder über einen kleinen Schnitt im Brustkorb in das Herz eingeführt wird. Wenn der Katheter an der richtigen Stelle platziert ist, wird die Herzklappe entfaltet.

  • Herzklappen

    Vier als Einweg-Ventilsysteme funktionierende klappenförmige Teile des Herzens. Sie dienen einer regelmäßigen Füllung und Entleerung der Herzkammern mit Blut.

  • Herzklappenersatz

    Zu den Herzklappenerkrankungen zählen die Herzklappeninsuffizienzen, bei der eine der vier Herzklappen nicht richtig schließt, sowie die Herzklappenstenosen, bei der eine Herzklappe sich nicht weit genug öffnet. Diese Veränderungen der Herzklappen können angeboren sein, nach rheumatischen Erkrankungen oder bakteriellen Herzinnenhautentzündungen auftreten, aber auch altersbedingt sein. Auf Dauer können diese Erkrankungen zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen.

    Lässt sich eine Herzklappe nicht reparieren (Klappenrekonstruktion), muss der Chirurg die erkrankte Klappe entfernen und durch eine Klappenprothese ersetzen. Dabei kann entweder eine mechanische Herzklappe aus Metall oder Kunststoff oder ein biologischer Herzklappenersatz zum Einsatz kommen. Ein chirurgischer Herzklappenersatz erfolgt bei geöffnetem Brustkorb und unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, da das Herz für den Zeitraum der Operation stillgelegt werden muss.

  • Herzklappeninsuffizienz

    Undichte Herzklappe, die nicht richtig schließt und einen Rückfluss ermöglicht.

  • Herzklappenrekonstruktion

    Wiederherstellung („Reparatur“) einer Herzklappe.

  • Herzklappenstenose

    Steife Herzklappe, die den abfließenden Blutstrom einschränkt.

  • Herzkranzgefäße

    Gefäße, die den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgen.

  • Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)

    Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) sind ein Sammelbegriff für Zustände, bei denen die normale Herzschlagfolge gestört ist. Herzrhythmusstörungen lassen sich in verschiedene Gruppen unterteilen, beispielsweise nach der Geschwindigkeit des Herzschlags: Schlägt das Herz zu schnell, bezeichnet man dies als Tachykardie, schlägt es dagegen zu langsam, nennt der Arzt dies Bradykardie. Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit liegt darin zu beschreiben, wo die Herzrhythmusstörung ihren Ursprung hat: im Vorhof (supraventrikuläre Rhythmusstörungen, z.B. Vorhofflimmern), in der Herzkammer (ventrikuläre Rhythmusstörungen, z.B. Kammerflimmern) oder im Erregungsbildungs- und Leitungssystem (z.B. AV-Block, Sick-Sinus-Syndrom u.a.). Herzrhythmusstörungen lassen sich mit Medikamenten wie Beta-Blockern und Digoxin, dem Einsetzen eines Herzschrittmachers oder eines implantierbaren Kardioverter-Defibrillators (ICD) oder durch gezielte Verödung der erkrankten Region (Katheter-Ablation) behandeln.

  • Herzschrittmacher

    Gerät, das mittels regelmäßiger elektrischer Impulse den Herzmuskel zu Aktionen anregt. Er kann nach einer Operation vorübergehend notwendig sein, in diesem Fall liegt er außerhalb des Körpers. Bei längerfristiger Notwendigkeit wird ein implantierbares Gerät unter die Haut verpflanzt.

  • Herzsport

    p>Herzsport oder auch Koronarsport bezeichnet eine spezielle Rehabilitationsmaßnahme für Menschen mit einer Herzerkrankung. Herzsport-Gruppen werden ärztlich betreut und durch einen qualifizierten Übungsleiter geleitet. Neben der Bewegung stehen auch Stressbewältigung, gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion auf dem Programm. So können Betroffene aktiv dazu beitragen, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, erkrankungsbedingte Symptome und Einschränkungen zu lindern und im Alltag wieder leistungsfähiger zu werden. 

    Der Arzt kann die Teilnahme an einer Herzsportgruppe verordnen, die Kosten dafür übernimmt die Kranken- oder Rentenversicherung. Voraussetzung ist, dass Sie Ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung einen vom Arzt ausgefüllten und von Ihnen unterschriebenen Antrag auf Förderung von Rehabilitationssport (Muster 56, „rosa Formular“) zur Genehmigung vorlegen. 

    Viele Sportvereine, Rehabilitationskliniken oder Volkshochschulen bieten solche Herzsportgruppen an. Ob es eine Gruppe in Ihrer Nähe gibt, können Sie bei Ihrer Krankenkasse erfragen. Zudem können Sie sich auch an die in Ihrem Bundesland tätige Landesorganisation der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e. V. (DGPR) wenden. Auf der Homepage der DGPR finden Sie z. B. ein Verzeichnis für Herzgruppen nach Bundesländern.

  • Herztransplantation

    Das Herz gehört zu den Zentralorganen des Körpers und steht im Mittelpunkt des Blutkreislaufs. Zu seinen Hauptaufgaben gehört es, sauerstoffreiches Blut aus der Lunge durch die Gefäße zu den Organen und Geweben zu befördern. Sauerstoffarmes Blut transportiert es über die Venen zurück in die Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert wird. Über sein kontinuierliches Pumpen hält es den Blutdruck aufrecht. Krankheiten der Herzmuskulatur (Kardiomyopathie), eine Herzkrankheit infolge von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit), angeborene Fehlbildungen des Herzens sowie eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) können ein terminales Herzversagen zur Folge haben. Wenn alle medizinischen Behandlungsansätze keine Besserung des Gesundheitszustandes ermöglichen, gilt die Transplantation des Herzens als letzte Therapieoption. Bei diesem chirurgischen Eingriff wird das ursprüngliche Herz entfernt und durch das Herz eines Organspenders ersetzt.

  • Herzunterstützungssystem („Kunstherz“)

    Verfügt das Herz nur noch über eine erheblich reduzierte Pumpleistung (Herzinsuffizienz), kann ein Herzunterstützungssystem oder Ventricular Assist Device (VAD) zum Einsatz kommen. Ein VAD ist eine mechanische Pumpe, die das Herz unterstützt. Kurzfristig lässt sich damit beispielsweise die Wartezeit auf ein Herztransplantat überbrücken. Langfristig kommt ein VAD bei Patienten zum Einsatz, die nicht für eine Herztransplantation in Frage kommen.

    Je nachdem, welche Herzkammer betroffen ist, wird entweder ein linksventrikuläres Unterstützungssystem (LVAD) oder ein rechtsventrikuläres Unterstützungssystem (RVAD) in die entsprechende Herzkammer operativ implantiert. Werden beide Herzunterstützungssysteme gleichzeitig eingesetzt, wird dies als biventrikuläres Unterstützungssystem (BVAD) bezeichnet. Da es in den meisten Fällen ausreicht, die Pumpleistung der linken Herzkammer zu verbessern, wird am häufigsten das LVAD eingesetzt.

    Die Steuerung der Blutpumpe und die Stromversorgung erfolgen von außerhalb des Körpers, alle notwendigen Elemente können in einer kleinen Tasche transportiert werden. So können Patienten auch außerhalb des Krankenhauses ihre Mobilität erhalten.

    Umgangssprachlich wird ein Herzunterstützungssystem auch als Kunstherz bezeichnet. Es handelt sich bei einem VAD jedoch nur um eine kleine Pumpe, die in die betroffene Herzkammer eingesetzt wird. Ein sogenanntes total artificial heart (TAH) hingegen ersetzt das menschliche Herz vollständig – die Technologie befindet sich aber noch im Erprobungsstadium und kam bisher nur selten zum Einsatz.

  • Herzzeitvolumen

    Das Herzzeitvolumen (HZV) bezeichnet die Menge an Blut (Blutvolumen), welches das Herz in einer bestimmten Zeitspanne in den Kreislauf pumpt. Es ist also ein Maß für die Herzleistung. Üblicherweise misst man Liter pro Minute, sodass eine ähnlich häufig verwendete Bezeichnung für die Herzleistung das Herzminutenvolumen (HMV) ist.

    Das Herz eines gesunden Erwachsenen pumpt im Ruhezustand durchschnittlich etwa 5 Liter pro Minute durch den Körper. Unter Belastung ist es mit zu 30 Liter pro Minute deutlich mehr.
    Bei manchen Erkrankungen kann das Herzzeitvolumen vermindert sein (beispielsweise bei einer Herzschwäche oder einer Mitralklappeninsuffizienz), während bei anderen Erkrankungen das Herzzeitvolumen erhöht ist (z. B. Fieber oder Schilddrüsenüberfunktion).

  • Hyperlipidämie

    Hyperlipidämie (auch Hyperlipoproteinämie, HLP) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Fettstoffwechselstörungen, die mit einer Erhöhung der Blutfettwerte einhergehen. Der Begriff setzt sich aus „hyper“ (zu viel, übermäßig), „Lipid“ (Fett) und „-ämie“ (im Blut) zusammen. Erhöhte Blutfette wie bei einer Hyperlipidämie sind generell ein Risikofaktor für Atherosklerose, auch der Herzkrangefäße, und begünstigen die koronare Herzkrankheit und letztlich eine Herzinsuffizienz.

    Eine Hyperlipidämie ist ein Symptom, keine Erkrankung. Sie kann verschiedene Ursachen haben: Ist sie genetisch bedingt, spricht man von einer primären Hyperlipidämie. Sie kann aber auch als Folge einer anderen Erkrankung wie etwa Diabetes mellitus oder Vorstufen davon, einer Schilddrüsenunterfunktion sowie einer chronischen Leber- oder Nierenerkrankung auftreten. Dann spricht man von einer sekundären Hyperlipidämie. Die häufigste Ursache jedoch ist eine ungesunde Lebensweise: Eine falsche Ernährung, Übergewicht, mangelnde körperliche Betätigung oder Stress begünstigen eine Fettstoffwechselstörung. Darüber hinaus können verschiedene Medikamente eine Hyperlipidämie verursachen. Dazu gehören Kortisonpräparate, Beta-Blocker oder bei Frauen die Anti-Baby-Pille und Hormonersatzpräparate nach der Menopause. Um erhöhte Blutfette dem Herzen zuliebe wieder ins Lot zu bringen, sollten Sie die Grunderkrankung behandeln lassen und auch Ihren Lebensstil anpassen. Zusätzlich kann Ihr Arzt Ihnen auch einen Lipidsenker verschreiben, beispielsweise ein sogenanntes Statin.

  • Hypertonie (Bluthochdruck)

    Als Hypertonie bezeichnen Mediziner einen krankhaft erhöhten Blutdruck. Normalerweise ist mit dem Begriff Hypertonie der Bluthochdruck in den Schlagadern des Körperkreislaufs gemeint (arterielle Hypertonie), es können aber auch z.B. die Arterien des Lungenkreislaufs betroffen sein (pulmonale Hypertonie). Gemessen wird der Blutdruck in mmHg, was für „mm Quecksilbersäule“ steht – diese Einheit stammt noch aus der Zeit, als Drücke mit Hilfe eines Quecksilber-Barometers gemessen wurden; je höher der Druck, desto höher steht die Säule aus Quecksilber (chemisches Symbol Hg) im Steigrohr des Barometers. Außerdem werden bei einer Blutdruck-Messung immer zwei Werte bestimmt: der höchste Blutdruck-Wert, wenn sich das Herz beim Pumpen zusammenzieht (systolischer Blutdruck), und der niedrigste Blutdruck-Wert, wenn der Herzmuskel sich entspannt und sich die Herzkammer mit Blut füllt (diastolischer Blutdruck). Als optimal gelten Blutdruck-Werte von unter 120/80 mmHg; eine Hypertonie liegt dann vor, wenn der Blutdruck über 140/90 mmHg liegt. Die Folgen eines zu hohen Blutdrucks sind meist nicht sofort spürbar, doch langfristig steigt dadurch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Typische Medikamente, die der Arzt bei einer Hypertonie verschreibt, sind ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Diuretika und Sartane, eine Veränderung des Lebensstils ist aber ebenfalls sehr wichtig.

  • Hypotension

    Ungewöhnlich niedriger Blutdruck.

I

  • Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD)

    Ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (engl. „implantable cardioverter-defibrillator“, abgekürzt ICD) ist ein Gerät, das bei schwerwiegenden Formen von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Hierbei ziehen sich die Herzkammern zu schnell zusammen – im Extremfall kommt es zu Kammerflimmern, bei dem das Herz kein Blut mehr weiterpumpen kann. Ein ICD überwacht kontinuierlich die Herztätigkeit und erkennt automatisch, wenn Herzrhythmusstörungen auftreten. Das Gerät kann diese durch Stromstöße unterbrechen, sodass sich die Aktivität des Herzmuskels wieder normalisiert. Das ICD-Gerät wird wie ein Herzschrittmacher implantiert – im Gegensatz zum ICD wird ein Herzschrittmacher jedoch normalerweise bei Patienten eingesetzt, deren Herz zu langsam schlägt, während der ICD bei zu schneller Herztätigkeit zum Einsatz kommt. Sollte bei einem Patienten mit ICD aber das Herz einmal zu langsam schlagen, kann das ICD-Gerät auch wie ein Herzschrittmacher den Herzmuskel durch elektrische Impulse stimulieren. Eine Sonderform der ICDs, die sogenannten Dreikammer-ICDs, verfügen über drei Elektroden: je eine Elektrode liegt in jeder Herzkammer und eine im rechten Vorhof des Herzens. Diese ICDs werden zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) eingesetzt, bei der die Aktivität des Vorhofs und der beiden Herzkammern aufeinander abgestimmt (d.h. synchronisiert) werden – sie zählen deshalb zu den CRT-Geräten.

  • Implantation

    Einbau des Herzschrittmachers oder Defibrillators unter der Haut.

  • Inhibieren

    Eine Impulsabgabe verhindern.

  • Intervention

    Eingreifen. Jegliche therapeutische Maßnahme.

  • Interventrikuläre Asynchronie

    Abnormaler Zustand des Herzens, bei dem die beiden Herzkammern nicht mehr zusammen kontrahieren. Die interventrikuläre Asynchronie wird in der Regel durch Herzinsuffizienz bedingte Überleitungsstörungen im Herzinneren verursacht und durch eine kardiale Resynchronisationstherapie korrigiert.

  • Intrakardial

    Innerhalb des Herzens.

  • Intrakardiale Echokardiografie (ICE)

    Ein Ultraschall-Test zur Abbildung des Herzens bei dem eine Kamerasonde in ein Blutgefäß eingeführt und neben dem Herzen platziert wird.

  • Intrakoronare Druckmessung

    Invasives Verfahren zur Bestimmung des Schweregrades von Engstellen der Herzkranzgefäße.

  • Invasiv

    (In den Körper) eindringend.

  • Inzidenz

    Anzahl von Fällen einer bestimmten Krankheit, die pro Jahr auftreten.

  • Ischämie

    Eingeschränkte Versorgung des Herzmuskels mit Blut und Sauerstoff aufgrund von Verengungen in den Herzkranzgefäßen.

  • IVUS - Intravaskulärer Ultraschall

    invasives, bildgebendes Verfahren zur Beurteilung von Form und Struktur im Inneren der Gefäße.

K

  • Kamerasonde

    Ein flexibles, röhrchenartiges medizinisches Gerät, das auf einem Bildschirm zeigt, wie es im Innern des Körpers aussieht.

  • Kammerflimmern

    Unkoordinierte Zuckungen der beiden unteren Herzkammern. Das Herz kann kein Blut mehr in den Körper pumpen und der Kreislauf bricht zusammen.

  • Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT)

    Die kardiale Resynchronisationstherapie (engl. „cardiac resynchronization therapy“, abgekürzt CRT) kommt bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zum Einsatz, wenn diese trotz optimaler medikamentöser Therapie weiterhin Beschwerden bereitet und mit typischen Veränderungen im EKG (verbreiterter QRS-Komplex) einhergeht. Ein CRT-Gerät sorgt dafür, dass linke und rechte Herzkammer zeitgleich, d.h. synchron schlagen. Dadurch verbessert sich die Pumpleistung des Herzens, was sich wiederum positiv auf die körperliche Belastbarkeit und die Lebensqualität auswirkt. CRT-Geräte nennt man auch Dreikammer-Schrittmacher, weil sie über drei Elektroden verfügen: Je eine liegt in jeder Herzkammer, eine dritte Elektrode befindet sich im rechten Vorhof. Da beide Herzkammern (Ventrikel) mit Hilfe des CRT-Geräts angesteuert werden können, bezeichnet man die Geräte auch als biventrikuläre Schrittmacher. Ein CRT-Gerät, das gleichzeitig als Defibrillator dienen kann und somit eine Kombination aus CRT und implantierbarem Kardioverter-Defibrillator (ICD) ist, nennt man CRT-ICD oder kurz CRT-D.

  • Kardiologie

    Wissenschaft und Lehre des Herzens und der Herzkrankheiten.

  • Kardiomyopathie

    Krankheit des Herzmuskels mit einer Beeinträchtigung der Herzfunktion.

  • Kardiovaskuläres System

    Das Herz-Kreislauf-System, bestehend aus dem Herzen sowie der Gesamtheit der Arterien und Venen.

  • Kardioversion

    Wiederherstellung des normalen Sinusrhythmus bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen durch einen Elektroschock (elektrische Kardioversion) oder durch Medikamente (medikamentöse Kardioversion).

  • Karotisarterien

    Zwei Hauptarterien – je eine an beiden Seiten des Halses – die Blut aus dem Herzen zum Kopf transportieren.

  • Karotisstenose

    Verengung der Halsschlagader (Arteria carotis).

  • Katheter

    Unter einem Katheter versteht man in der Medizin einen dünnen Schlauch oder ein Röhrchen, das in den Körper eingeführt wird. Der Begriff Katheter leitet sich vom griechischen Wort „καθετήρ“ ab, was „Sonde“ bedeutet. Ein Katheter kann starr oder flexibel sein und aus unterschiedlichen Materialien wie Kunststoff, Silikon oder Metall bestehen. Auch die Funktionen eines Katheters können sehr verschieden sein, es lassen sich damit beispielsweise Organe sondieren, entleeren, füllen oder spülen. Bekannte Katheter-Typen sind:

    • Blasenkatheter: dient zum Ableiten von Urin aus der Harnblase
    • Ballonkatheter: enthält einen kleinen Ballon, der eine Engstelle in einem Gefäß aufdehnen kann
    • Herzkatheter: bezeichnet einen Katheter, der in das Herz oder die Herzkranzgefäße eingeführt wird, um verschiedene Messgrößen wie Blutfluss, Druck, Sauerstoffsättigung, Temperatur oder elektrische Aktivität zu bestimmen
  • Katheterablation

    Methode zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Über einen Herzkatheter werden gezielt Strukturen im Herzen verödet, um die Ursache der Rhythmusstörung zu behandeln.

  • Katheterintervention

    Eine Behandlung, bei der ein Katheter benutzt wird.

  • Koronarangiographie

    Röntgenuntersuchung zur Darstellung der Herzkranzgefäße mithilfe injizierter Kontrastmittel.

  • Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Sammelbegriff für die verschiedenen Arten von Verengungen der Herzkranzgefäße (zum Beispiel Angina Pectoris, Herzinfarkt). Die Verengungen behindern den Blutfluss und die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff.

L

  • LAA / Linkes Vorhofohr

    Die Vorhofohren oder auch Herzohren sind Muskeltaschen, die jeweils auf der rechten und linken Seite des Herzens mit den Herzvorhöfen verbunden sind. Sie sind normaler Bestandteile der Anatomie des Herzens und verursachen in der Regel auch keinerlei Probleme. Bei Menschen mit Vorhofflimmern können sich jedoch durch die eingeschränkte Pumpleistung im linken Vorhofohr Blutgerinnsel bilden; diese können dann herausgespült werden, den Blutfluss zum Gehirn blockieren und so einen Schlaganfall auslösen.

    Mediziner nennen das linke Vorhofohr auch „linksatriales Aurikel“, kurz LAA.

  • Läsion

    Schädigung, Verletzung, Störung.

  • LDL-Cholesterin

    LDL-Cholesterin (engl. Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit geringer Dichte) ist der sogenannte „schlechte“ Bestandteil der Blutfette (Cholesterin). LDL-Cholesterin transportiert Fette von der Leber zu Körpergeweben. Dort wird das Cholesterin gebraucht, um verschiedene Hormone und auch Vitamin D herzustellen. Doch LDL-Cholesterin kann Cholesterin auch im Blut abgeben. Sammelt sich dort zu viel LDL-Cholesterin an, lagert es sich in Form von Plaques an den Gefäßwänden ab. Die Adern verengen sich, es kann weniger Blut durchfließen. Wenn die Gefäße betroffen sind, die das Herz mit Blut versorgen, bekommt dieses nicht mehr genug Sauerstoff. Das Herz muss stärker pumpen, eine Überlastung droht. Verschließt sich ein Gefäß vollständig, kann es zum Herzinfarkt kommen. LDL-Cholesterin zählt somit zu den Auslösern für Arteriosklerose sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfall.

    Weitere Bestandteile der Blutfette sind HDL-Cholesterin (engl. High Density Lipoprotein, Lipoprotein mit hoher Dichte, gilt als „gutes“ Cholesterin) und VLDL-Cholesterin (engl. Very Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit sehr geringer Dichte). Vor allem HDL-Cholesterin schützt die Gefäße, da es Cholesterin in die Leber transportiert, wo es abgebaut wird.

    Laut Deutscher Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. gelten als günstige Werte für Gesunde ein LDL-Wert von weniger als 115 Milligramm pro Deziliter sowie ein HDL-Wert von mehr als 40 Milligramm pro Deziliter für Männer und über 45 Milligramm pro Deziliter für Frauen.

    Ob ein bestimmter Cholesterinwert behandlungsbedürftig ist, ist individuell sehr verschieden und auch von anderen Risikofaktoren abhängig. Ein starrer Grenzwert allein ist laut Lipid-Liga daher nicht geeignet, um über die Notwendigkeit einer Behandlung zu entscheiden.

  • Leitlinie

    Eine Leitlinie dient Ärzten als Praxishilfe, denn sie enthält umfassende Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung einer Krankheit. Daher gibt es eine Vielzahl an Leitlinien zu den unterschiedlichsten Erkrankungen. Erstellt werden Leitlinien von Institutionen und/oder Fachgesellschaften. Entweder verfassen diese eine Leitlinie alleine oder sie entsteht in Zusammenarbeit mehrerer Vertreter. Zu den Institutionen zählen beispielsweise die Bundesärztekammer (BÄK) sowie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Verbände von wissenschaftlich aktiven Fachgruppen wie beispielsweise den Kardiologen werden als Fachgesellschaften bezeichnet. Leitlinien sind kostenfrei verfügbar und werden zudem immer wieder aktualisiert, damit sie den neuesten Forschungsstand in der Diagnose und Therapie wiedergeben können. Auch für Laien gibt es sogenannte Patientenleitlinien. Sie vermitteln den Inhalt der Leitlinien in einer verständlicheren Sprache.

  • Linksherzinsuffizienz

    Bei einer Linksherzinsuffizienz ist die Pumpkraft der linken Herzhälfte eingeschränkt, die dafür zuständig ist, sauerstoffreiches Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Durch die Unterversorgung kommt es zu typischen Symptomen wie schneller Ermüdung und verminderter körperlicher Belastbarkeit. Gleichzeitig kann das Blut aufgrund der verminderten Pumpleistung nicht schnell genug weitertransportiert werden und staut sich in die Blutgefäße zurück. Bei einer Linksherzschwäche bildet sich der Rückstau vor allem in der Lunge. Dadurch steigt der Druck in den Blutgefäßen der Lunge und die flüssigen Bestandteile des Blutes werden ins Lungengewebe gepresst (Stauungslunge). Die Folgen sind Wassereinlagerungen (Lungenödem), eine verminderte Aufnahme von Sauerstoff ins Blut, rasselnde Atemgeräusche und Atemnot. Zudem kann es insbesondere nachts zu Hustenanfällen kommen. Diese Form der Atemnot bezeichnet man als Herzhusten (Asthma cardiale).

  • Lungenoedem

    Flüssigkeitsansammlung in den Lungen, in der Regel aufgrund einer Herzinsuffizienz.

M

  • Magnetresonanztomographie (MRT)

    Ein Diagnoseverfahren, das mithilfe eines Magnetfeldes Körpergewebe abbildet.

  • Metabolisches Syndrom

    Die vier wichtigsten Risikofaktoren für die koronare Herzerkrankung: Bluthochdruck, Fettleibigkeit, veränderte Blutfettwerte und eine Zuckerverwertungsstörung.

  • Minimalinvasiv

    Ausdruck zur Beschreibung von Verfahren, zu deren Durchführung lediglich ein sehr kleiner Hautschnitt erforderlich ist. Minimalinvasive Verfahren wurden durch Fortschritte in der Medizintechnik möglich, dank deren sich chirurgische Eingriffe ohne die breite Eröffnung der Körperhöhlen durchführen lassen.

  • Mitralklappe

    Die Mitralklappe ist eine der vier Klappen des Herzens. Sie sitzt zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer und funktioniert ähnlich wie ein Fahrradventil: Blut kann nur in einer Richtung hindurchströmen. Dadurch verhindert die Mitralklappe, dass beim Pumpen von Blut aus der Herzkammer in den Körperkreislauf Blut in den linken Vorhof zurückströmt. Wichtige Erkrankungen der Mitralklappe sind die Mitralstenose, bei der die Klappenöffnung so verkleinert ist, dass das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann, und die Mitralinsuffizienz, bei der die Klappe nicht mehr richtig schließt.

  • Mitralklappenstenose

    Die Mitralklappe sitzt zwischen dem linken Vorhof (Atrium) und der linken Herzkammer (Ventrikel), wo sie den Rückfluss von Blut aus der Herzkammer in den Vorhof verhindert. Bei einer Mitralklappenstenose ist die Öffnung der Mitralklappe stark verengt, weshalb das Herz mehr Kraft aufbringen muss, um das Blut in die linke Herzkammer zu drücken. Dadurch dehnt sich mit der Zeit der linke Vorhof aus, wodurch es zu Vorhofflimmern, eine bestimmte Art von Herzrhythmusstörung, kommen kann. Außerdem steigt der Blutdruck im Lungenkreislauf an (pulmonale Hypertonie). Durch den Rückstau von Blut in den Lungen kommt es oft, insbesondere bei Belastungen, zu Atemnot (Dyspnoe). Einer der häufigsten Gründe für eine Mitralklappenstenose ist eine Endokarditis (Herzinnenhautentzündung).

  • Mitralklappeninsuffizienz

    Eine Undichtigkeit der Mitralklappe wird als Mitralklappeninsuffizienz oder kurz Mitralinsuffizienz bezeichnet. Bei dieser Herzklappenerkrankung kann die Mitralklappe nicht mehr richtig schließen, sodass sauerstoffreiches Blut aus der linken Herzkammer in die falsche Richtung, nämlich zurück in den linken Vorhof fließt, statt vollständig durch die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf gepumpt zu werden. Typische Symptome einer Mitralinsuffizienz sind Kurzatmigkeit, schnelle Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit und geschwollene Füße/Knöchel (Ödeme). Wenn Sie vermuten, dass Sie an einer Mitralinsuffizienz leiden, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt über Ihre Beschwerden.

  • mmHg

    Millimeter Quecksilbersäule, eine Druckeinheit zur Angabe der Blutdruckwerte.

  • Myokard

    Muskelgewebe des Herzens.

  • Myokardinfarkt

    Auch Herzinfarkt. Beschädigung oder Absterben von Herzmuskelgewebe verursacht durch die Unterbrechung der Blutversorgung dieser Region des Herzens.

  • Myokarditis

    Eine Myokarditis bezeichnet eine Entzündung des Herzmuskels, die durch unterschiedliche Ursachen entstehen kann. Infektionen mit Krankheitserregern, vor allem Viren, können zu einer Myokarditis führen. Aber auch Störungen des Immunsystems (Autoimmunmyokarditis) sowie bestimmte Substanzen wie Chemotherapeutika oder Ethanol als auch ein Hitzschlag oder eine Bestrahlung können den Herzmuskel entzünden. Charakteristisch für die Myokarditis ist der meist schleichende Verlauf; typische Symptome sind Müdigkeit, Schwäche und Herzrasen. Wenn sich der Herzmuskel entzündet, kann sich die Entzündung auch auf das weitere Herzgewebe ausdehnen. In den meisten Fällen heilt eine Myokarditis jedoch ohne Folgeschäden wieder ab. Es ist aber möglich, dass die Entzündung chronisch verläuft und es dadurch zu einer eingeschränkten Herzfunktion (Herzschwäche) kommt.

N

  • Natriuretische Peptide

    Natriuretische Peptide sind eine Gruppe von Hormonen, die den Elektrolythaushalt und den Blutdruck regulieren (Natriurese = Ausscheidung von Natrium im Harn). Wenn etwa durch zu hohen Blutdruck oder durch einen Rückstau des Blutes bei einer akuten Herzinsuffizienz der Druck im Herzen ansteigt, werden diese Hormone verstärkt ausgeschüttet. Das bewirkt, dass die Nieren mehr Wasser ausscheiden, wodurch das Blutvolumen abnimmt und der Blutdruck sinkt. Gleichzeitig erweitern diese Hormone die Blutgefäße, was ebenfalls zu einer Normalisierung des Drucks im Herzen beiträgt. Man unterscheidet das atriale natriuretische Peptid (ANP), das vor allem in den Herzohren des rechten und linken Herzvorhofs gebildet wird, das B-Typ natriuretische Peptid (BNP, von Brain Natriuretic Peptide) sowie das verwandte NT-proBNP, die beide vor allem in den Herzmuskelzellen entstehen, und das C-Typ natriuretische Peptid (CNP), das unter anderem im Gehirn und den Nieren gebildet wird. 

    Erhöhte Werte der natriuretischen Peptide im Blut können also Indikatoren für eine Herzinsuffizienz sein.

  • Nichtinvasiv

    Medizinisches Verfahren, bei welchem nicht in den Körper eingedrungen wird, z.B. Echokardiographie.

  • Niere

    Ein in der Bauchhöhle liegendes Organ, das als Blutfilter fungiert und Urin produziert. Gesunde Nieren tragen zur Aufrechterhaltung des Kalium- (Salz-) und Wasserhaushalts bei und sind an der Regulation des Blutdrucks beteiligt. Im Normalfall verfügt der Mensch über zwei Nieren.

  • Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)

    Mit Niereninsuffizienz, auch Nierenschwäche genannt, wird eine Funktionsstörung oder das komplette Versagen einer oder beider Nieren bezeichnet. Man unterscheidet die plötzlich auftretende akute Niereninsuffizienz und die chronische Niereninsuffizienz, die sich über einen längeren Zeitraum verschlechtert. Oftmals entwickeln Herzpatienten eine Niereninsuffizienz: Durch die nachlassende Pumpleistung des Herzens sind die Nieren nicht ausreichend durchblutet, was ihre Funktion einschränkt. So können sie bestimmte Abbauprodukte des Stoffwechsels nicht entsorgen, sodass sie sich im Blut anreichern. Unbehandelt kann dies den Körper auf Dauer vergiften. Eine Anreicherung der Abbauprodukte kann zudem direkt auf das Herz zurückwirken: Sammelt sich beispielsweise zu viel Kalium im Blut an, kann dies Herzrhythmusstörungen auslösen, was wiederum das Herz weiter schwächt – ein Teufelskreis.

    Auch können sich Wasseransammlungen im Körper (Ödeme) infolge einer eingeschränkten Nierenfunktion weiter verschlimmern, was das Herz zusätzlich belastet. Damit es zu keinen Komplikationen kommt, wird Ihr Arzt bei einer Herzinsuffizienz immer auch Ihre Nierenfunktion kontrollieren.

  • NT-proBNP

    N-terminales pro-BNP (NT-proBNP) zeigt ebenso wie BNP an, wie hoch die sogenannte Wandspannung im Herzen ist, also letztlich, wie groß der Druck und damit die Belastung sind. Erhöhte BNP- und NT-proBNP-Werte kennzeichnen eine erhöhte Wandspannung bzw. Überlastung des Herzens. Sie gelten daher als Biomarker, also als Indikatoren für eine Herzinsuffizienz. Je höher die Werte, desto ausgeprägter die Herzinsuffizienz.

    Als NT-proBNP Grenzwert bei einer chronischen Herzinsuffizienz gelten laut Deutscher Gesellschaft für Kardiologie 125 Nanogramm pro Liter Blut, bei einer akuten Herzinsuffizienz sind es 300 Nanogramm pro Liter Blut.

  • NYHA-Klasse

    Der Schweregrad einer Herzerkrankung wie der Herzinsuffizienz oder der Mitralinsuffizienz lässt sich nach verschiedenen Kriterien beurteilen. Ursprünglich von der US-amerikanischen New York Heart Association (NYHA) entwickelt, beschreibt die sogenannte NYHA-Klasse, wie stark die körperliche Leistungsfähigkeit eines Patienten durch seine Herzerkrankung eingeschränkt ist:

    • NYHA-Klasse I: Herzerkrankung bekannt, aber keine Beschwerden → keine Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
    • NYHA-Klasse II: keine Beschwerden in Ruhe, aber Beschwerden bei alltäglicher körperlicher Belastung → körperliche Leistungsfähigkeit leicht eingeschränkt
    • NYHA-Klasse III: Beschwerden bereits bei geringer körperlicher Belastung, noch keine Beschwerden in Ruhe → körperliche Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt
    • NYHA-Klasse IV: Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und auch in Ruhe, Bettlägerigkeit
  • Nykturie

    Mit dem Begriff „Nykturie“ bezeichnen Mediziner den nächtlichen Harndrang. Wer während der Nacht häufiger als ein- bis zweimal Wasser lassen muss, leidet an Nykturie.

    Das häufige nächtliche Wasserlassen kann verschiedene Ursachen haben, etwa eine Blasenentzündung, Diabetes mellitus oder eine eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz). Sehr häufig ist eine Nykturie jedoch die Folge einer Herzinsuffizienz. Durch die eingeschränkte Pumpleistung des Herzens sind die Nieren schlechter durchblutet und können nicht mehr ausreichend arbeiten, es sammelt sich Wasser im Körper an. Nachts, im Liegen, ist die Niere jedoch besser durchblutet und scheidet das überschüssige Wasser verstärkt aus. Daher der häufige nächtliche Harndrang. Darüber hinaus kommen gegen die Wassereinlagerungen oft entwässernde Medikamente (Diuretika) zum Einsatz. Sie befördern die Entwässerung und damit den Harndrang ebenfalls.

O

  • Oberschenkelarterie

    Eine große Arterie in der Leistengegend, die über das Netz der arteriellen Blutgefäße den Zugang zu den wichtigsten Organen ermöglicht. Die Oberschenkelarterie wird bei interventionellen und diagnostischen Verfahren häufig als Einführstelle für Katheter und Drähte genutzt.

  • Ödem (Wassereinlagerung)

    Das Wort Ödem leitet sich vom griechischen „οἴδημα“ ab, was mit „Geschwulst, Schwellung“ übersetzt werden kann. Dementsprechend bezeichnet der Arzt als Ödem eine nicht gerötete Schwellung, die durch die Ansammlung von Flüssigkeit entstanden ist. Dies passiert, wenn Flüssigkeit aus einem Blutgefäß in das umliegende Gewebe übertritt und sich dort einlagert. Ödeme sind meist nicht die Ursache, sondern die Folge einer Erkrankung, es handelt sich dabei also um ein Symptom. Krankheiten, bei denen Ödeme auftreten können, sind beispielsweise eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Mitralinsuffizienz, Nierenerkrankungen, eine Thrombose und Leberzirrhose. Je nach Ort der Flüssigkeitsansammlung unterscheidet man u.a. ein Lungenödem, Unterschenkelödem oder Lidödem. Um die überschüssige Flüssigkeit auszuschwemmen, verschreibt der Arzt häufig Diuretika, d.h. harntreibende Mittel.

  • Okklusion

    Das Verschließen oder Blockieren einer Öffnung.

  • Optische Kohärenz-Tomographie (OCT)

    Bildgebendes Diagnoseverfahren, mit dem das Lumen (der innere Raum) und die Oberfläche von Koronargefäßen dargestellt werden können.

P

  • Paradoxe Embolie

    Ein kleines Gerinnsel oder eine Ablagerung, welche zu einem reduzierten oder blockierten Blutfluss in einer Arterie führt.

  • Paroxysmal

    Plötzlich einsetzend und plötzlich endend.

  • Perikard

    Herzbeutel. Aus Bindegewebe bestehende Umhüllung des Herzens.

  • Perkutan

    Durch die Haut hindurch.

  • Perkutaner Eingriff

    Der Begriff perkutan setzt sich aus der lateinischen Präposition „per“ für „durch“ und dem Nomen „cutis“ für „Haut“ zusammen. Ein perkutaner Eingriff ist daher ein Verfahren, bei dem der Arzt sich durch die Haut Zugang zum zu behandelnden Organ oder Gewebe verschafft. Leiden Sie zum Beispiel an einer Mitralinsuffizienz, kommt für Sie eventuell eine perkutane Mitralklappenreparatur (PMKR) in Frage. Hierbei wird ein flexibler, langer Führungskatheter durch eine Vene in die Leiste eingebracht und bis zum Herzen vorgeführt. Mit Hilfe dieses Katheters wird dann der MitraClip™ an der Mitralklappe angebracht – der Clip verbindet die beiden Hälften der Mitralklappe und sorgt so dafür, dass die Klappe wieder besser schließt. Für diese auch als Clipping bekannte Therapie muss der Brustkorb nicht geöffnet werden und auf den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine kann verzichtet werden.

  • Persistierender (oder patenter) Duktus Arteriosus (PDA)

    Beschreibt eine arterielle Öffnung, die die Pulmonalarterie mit der Aorta verbindet.

  • PFO (Persistierendes Foramen ovale)

    Beschreibt eine kleine Öffnung oder Klappe im Atriumseptum, das man als Foramen Ovale bezeichnet. Beim PFO handelt es sich um einen relativ weit verbreiteten angeborenen Herzfehler.

    Das persistierende Foramen ovale, kurz: PFO, ist eine angeborene lappenförmige Öffnung zwischen den beiden oberen Herzräumen, den Vorhöfen (Atrien). 

    Bei ungeborenen Babys lässt diese Öffnung zwischen den beiden Vorhöfen das sauerstoffreiche Blut der Mutter von der rechten Herzseite direkt auf die linke Seite fließen, da bei Embryos die Lunge noch nicht entfaltet ist. Nach der Geburt kann das Baby selbst atmen und seinen Körper mit sauerstoffreichem Blut versorgen, der Blutfluss von rechts nach links ist nicht mehr nötig. Normalerweise wächst die Öffnung jetzt zusammen und bildet eine solide Wand (Septum); das Blut zirkuliert dann über die Lunge, um sich dort mit Sauerstoff anzureichern. Bei etwa einem Viertel der Bevölkerung bleibt das PFO jedoch wie ein Tunnel oder Lappen zwischen den Herzvorhöfen bestehen, es ist „persistierend“, also dauerhaft, geöffnet. Das Problem: Das PFO ist ein Risikofaktor für einen Schlaganfall. Durch den direkten Zugang vom rechten zum linken Vorhof können Blutgerinnsel an der Lunge vorbei direkt in den Körperkreislauf gelangen, möglicherweise das Gehirn erreichen und dort einen Schlaganfall auslösen. Das Risiko lässt sich jedoch medikamentös oder operativ minimieren.

  • Plaques

    Ablagerungen an den Gefäßwänden.

  • Prävalenz

    Anzahl von Fällen einer bestimmten Krankheit, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Bevölkerung vorhanden sind.

  • Präventive Stimulation

    Herzschrittmachertherapie zur Verhinderung von Vorhofflimmern.

  • PTCA (Perkutane transluminale koronare Angioplastik)

    Verengte Herzkranzgefäße werden mit einem speziellen Katheter gedehnt, der durch die Haut eingeführt und in das Gefäßsystem vorgeschoben wird.

  • Pulmonal

    Die Lunge betreffend.

  • Pulmonalarterie

    Die Arterie, die mit der rechten Herzkammer verbunden ist und sauerstoffarmes Blut zu den Lungen transportiert. Häufig ein Entstehungsort für Vorhofflimmern.

  • Pulmonalklappe

    Die Pulmonalklappe ist eine der vier Herzklappen. Sie liegt zwischen der rechten Herzkammer (Ventrikel) und der Lungenschlagader und verhindert den Rückfluss von Blut in den rechten Ventrikel während der Entspannungsphase (Diastole) des Herzens.

    Die Pulmonalklappe besteht aus drei halbmondförmigen Taschen. Da die Herzklappen der linken Herzseite mehr mechanischen Belastungen ausgesetzt sind als die der rechten Seite, entwickeln die Mitral- und die Aortenklappe wesentlich häufiger eine Verhärtung bzw. Verengung (Stenose) oder Undichtigkeit (Insuffizienz) als beispielsweise die Pulmonalklappe.

  • Punktion

    Mit einer Nadel wird eine Ader gesucht und angestochen, um durch dieses Loch z.B. eine Elektrode oder einen Katheter in das Herz zu schieben.

R

  • Rechtsherzinsuffizienz

    Bei einer Rechtsherzinsuffizienz ist die Pumpkraft der rechten Herzhälfte eingeschränkt, die dafür zuständig ist, sauerstoffarmes Blut zur Lunge zu pumpen. Durch die verminderte Pumpleistung staut sich Blut in den Körperkreislauf zurück, was z. B. zu Beinödemen, also Wassereinlagerungen an Knöcheln und Unterschenkeln führt. Dies kann zu einer unerklärlich scheinenden Gewichtszunahme von über einem halben Kilogramm an einem Tag bzw. mehr als zwei Kilogramm in einer Woche führen.

    Im fortgeschrittenen Stadium einer Rechtsherzinsuffizienz können auch die Hände von Wassereinlagerungen betroffen sein. Eine weitere Folge ist häufiger Harndrang, vor allem nachts. Im Schlaf kann das Herz leichter arbeiten, so sind zum einen die Nieren besser durchblutet, zum anderen kann das Wasser im Gewebe wieder abtransportiert werden. Bei einer Rechtsherzschwäche kann es außerdem aufgrund des Blutrückstaus im Verdauungstrakt zu Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Wasseransammlungen im Bauchraum kommen.

  • Rehabiliation („Reha“)

    Bei einer Rehabilitation wird versucht, einen durch eine Erkrankung oder einen Unfall entstandenen Gesundheitsschaden zu mildern oder die Gesundheit wiederherzustellen. Oft findet eine Rehabilitation bereits direkt nach einem Krankenhaus-Aufenthalt statt und wird dann als Anschlussrehabilitation oder Anschlussheilbehandlung (AHB) bezeichnet.

    Im Fall von Herzerkrankungen beinhaltet eine Rehabilitation zum Beispiel oft Herzgymnastik oder Ergometertraining, wenn die Leistungsfähigkeit der Patienten verbessert werden soll.

    Für Rehabilitationsmaßnahmen muss zunächst ein Antrag beim Leistungsträger gestellt werden, der für die (Teil-)Finanzierung der Maßnahmen zuständig ist und diese genehmigen muss. In Deutschland gibt es verschiedene Leistungsträger, darunter zum Beispiel die gesetzlichen Krankenkassen und die Bundesagentur für Arbeit.

  • Reizleitungssystem

    Erregungsleitungssystem des Herzens. Ein autonomes System für die Erregungsbildung und Weiterleitung von elektrischen Impulsen, die zum Herzschlag führen.

  • Renal

    Zur Niere gehörig, die Niere betreffend.

  • Restenose

    Erneute Stenose einer operativ geweiteten Verengung. Revaskularisation: Erneute Aufdehnung der Gefäße bei einer Restenose.

S

  • Sartane (AT1-Antagonisten)

    Sartane sind blutdrucksenkende Arzneimittel, die auch als AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Angiotensin-II-Blocker bekannt sind. Der Wirkmechanismus der Sartane beruht darauf, dass sie die Wirkung des Hormons Angiotensin-II herabsetzen. Dieses Hormon sorgt normalerweise dafür, dass sich die Blutgefäße verengen, was dazu führt, dass der Blutdruck steigt. Ist die Bindestelle für das Hormon durch Sartane blockiert, weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. Dies entlastet das Herz, sodass der Arzt Sartane nicht nur bei Bluthochdruck (Hypertonie) verschreibt, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie der Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Typische Vertreter dieser Medikamentenklasse sind die Wirkstoffe Candesartan, Losartan und Valsartan.

  • Schlaganfall

    Der plötzliche Verlust von Hirnfunktionen, verursacht durch ein blockiertes oder geplatztes zum Gehirn führendes Blutgefäß.

  • Sekundäre Hypertonie

    Erhöhter Blutdruck aufgrund einer organischen Ursache.

  • Septum

    Trennwand, Scheidewand.

  • Sinusknoten

    Elektrischer Taktgeber des Herzens. Er befindet sich im rechten Vorhof und bestimmt die Schlagfrequenz. Ein gesunder Herzschlag ist im Sinusrhythmus.

  • Sonde

    Anderer Ausdruck für Elektrode.

  • Statin

    Ein Statin ist ein Medikamentenwirkstoff, der die Blutfettwerte senkt und den Cholesterinspiegel reguliert. Man nennt diese Wirkstoffgruppe daher auch Cholesterinsenker oder Lipidsenker (Lipid = Fett). Dabei richten sich Statine vor allem gegen das sogenannte „schlechte“ LDL-Cholesterin, das die Gefäßwände angreift und so mitverantwortlich für Gefäß- und Herzkrankheiten ist. Unter Einfluss des Medikaments produziert der Körper weniger Cholesterin selbst. So herrscht in den Zellen ein Cholesterinmangel und die Zellen produzieren vermehrt Rezeptoren, um möglichst viel von dem noch vorhandenen Cholesterin aus dem Blut aufnehmen zu können – vor allem das LDL-Cholesterin. So wird LDL-Cholesterin aus dem Blutkreislauf entfernt, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt. 

    Darüber hinaus können Statine auch bereits vorhandene Entzündungsprozesse in den Gefäßwänden hemmen. Daher kommen sie bei sehr vielen Menschen mit Herzkrankheiten, beispielsweise nach einem Herzinfarkt, zum Einsatz, unabhängig davon, ob ihre Cholesterinwerte erhöht sind oder nicht.

    In Deutschland sind aus der Gruppe der Statine die Wirkstoffe Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pravastatin und Simvastatin zugelassen.

  • Stenose

    Verengung eines Gefäßes.

  • Stent

    Gefäßstütze, kleines Metallgitter. Ein Stent wird bei der koronaren Herzerkrankung in einem betroffenen Gefäß platziert, um die Durchblutung wiederherzustellen.

  • Stimulationsfrequenz

    Häufigkeit einer Reizung pro Zeiteinheit. Zum Beispiel durch einen Herzschrittmacher.

  • Subkutan

    Unter der Haut.

  • Sympathisches Nervensystem

    Das Nervengeflecht, das zur Funktionssteuerung der wichtigsten Organe des Körpers beiträgt, unter anderem der Nieren.

  • Synkope

    Plötzlich einsetzender Kreislaufstillstand mit einer kurzen Bewusstlosigkeit als Folge. Die Ursache kann eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns ausgelöst durch eine Herzrhythmusstörung sein.

  • Systole

    Anspannungs- und Auswurfphase des Herzens, im Gegensatz zur Diastole, die Entspannungs- und Füllungsphase.

  • Systolischer Druck

    Der höhere der beiden Blutdruckwerte, der den höchsten während eines Herzschlags in den Arterienwänden messbaren Druck angibt.

T

  • Tachyarrhythmie

    Herzrhythmusstörung mit einem Anstieg der Herzfrequenz auf über 100 Schläge pro Minute.

  • Tachykardie

    Auch als Herzrasen bekannt. Sehr schnelle Herzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute im Ruhezustand des Körpers. Eine Tachykardie kann bei Vorhofflimmern auftreten oder auch bei Stress, hormonellen Veränderungen oder Angst ausgelöst werden.

  • Telemedizin

    Fernabfrage von implantierten ICDs oder Schrittmachern über einen Transmitter. Der behandelnde Arzt kann sich über das Internet vollständige Nachsorgedaten ansehen.

  • Telemetrie

    Abfrage eines Herzschrittmachers oder AICD durch die Haut hindurch.

  • Therapierefraktäre Hypertonie

    Blutdruck, der trotz Behandlung mit mindestens drei blutdrucksenkenden Medikamenten unterschiedlicher Wirkstoffklassen, darunter mindestens ein Diuretikum, zu hoch bleibt.

  • Thrombozytenaggregationshemmer

    Thrombozytenaggregationshemmer werden genau wie Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) häufig als Blutverdünner bezeichnet, doch diese Bezeichnung ist etwas irreführend, denn ebenso wie die Gerinnungshemmer verdünnen diese Medikamente nicht das Blut. Stattdessen verhindern die Thrombozytenaggregationshemmer, dass die Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut verklumpen, d.h. aggregieren. Diese Wirkstoffe werden daher eingesetzt, um der Bildung von Blutgerinnseln in den Schlagadern vorzubeugen (arterielle Thrombose). Häufig verschreibt der Arzt Thrombozytenaggregationshemmer nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt – es hat sich gezeigt, dass durch die Einnahme dieser Medikamente das Risiko für einen erneuten Schlaganfall oder Herzinfarkt deutlich gesenkt werden kann. Der bekannteste Thrombozytenaggregationshemmer ist Acetylsalicylsäure (bekannt unter Handelsnamen wie Aspirin, Alka-Seltzer und Acesal), daneben gibt es weitere Wirkstoffe wie Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor.

  • Thrombozytenaggregationshemmer

    Thrombozytenaggregationshemmer werden genau wie Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) häufig als Blutverdünner bezeichnet, doch diese Bezeichnung ist etwas irreführend, denn ebenso wie die Gerinnungshemmer verdünnen diese Medikamente nicht das Blut. Stattdessen verhindern die Thrombozytenaggregationshemmer, dass die Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut verklumpen, d.h. aggregieren. Diese Wirkstoffe werden daher eingesetzt, um der Bildung von Blutgerinnseln in den Schlagadern vorzubeugen (arterielle Thrombose). Häufig verschreibt der Arzt Thrombozytenaggregationshemmer nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt – es hat sich gezeigt, dass durch die Einnahme dieser Medikamente das Risiko für einen erneuten Schlaganfall oder Herzinfarkt deutlich gesenkt werden kann. Der bekannteste Thrombozytenaggregationshemmer ist Acetylsalicylsäure (bekannt unter Handelsnamen wie Aspirin, Alka-Seltzer und Acesal), daneben gibt es weitere Wirkstoffe wie Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor.

  • Thrombus

    Blutgerinnsel.

  • Transitorische ischämische Attacke (TIA)

    Eine temporäre Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns.

  • Transkatheter

    Durch einen Katheter hindurch.

  • Transmitter

    Sendeeinheit für die telemedizinische Fernüberwachung von ICDs oder Schrittmachern.

  • Transösophageale Echokardiografie (TEE)

    Ein auf Ultraschall basierendes Untersuchungsverfahren zur Abbildung des Herzens bei dem eine Kamerasonde in der Speiseröhre in der Nähe des Herzens platziert wird.

  • Trikuspidalklappe

    Die Trikuspidalklappe ist eine der vier Klappen des Herzens. Sie befindet sich auf der rechten Herzseite und sorgt dafür, dass venöses Blut aus der rechten Herzkammer in den Lungenkreislauf gepumpt wird und nicht zurück in den rechten Vorhof fließt.

    Wichtige Erkrankungen der Trikuspidalklappe sind die Trikuspidalklappenstenose, bei der die Klappenöffnung verkleinert ist und das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann, und die Trikuspidalklappeninsuffizienz, bei der die Klappe nicht mehr richtig schließt.

  • Trikuspidalklappenstenose

    Ist die Öffnung der Trikuspidalklappe verengt, nennen Ärzte dies Trikuspidalklappenstenose. Durch die Verengung gibt es einen Blut-Rückstau, es kommt zu typischen Symptomen wie Wassereinlagerungen (Ödemen), Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Aufstoßen. Meist wird eine Trikuspidalklappenstenose durch rheumatisches Fieber verursacht. Da dieses heutzutage in Ländern wie Deutschland kaum noch vorkommt, handelt es sich bei der Trikuspidalklappenstenose um eine eher seltene Erkrankung. Andere mögliche Ursachen für eine Trikuspidalklappenstenose können ein Tumor oder ein Blutgerinnsel sein.

  • Trikuspidalklappeninsuffizienz

    Ist die Trikuspidalklappenöffnung undicht und es fließt Blut zurück in den rechten Vorhof, bezeichnet man dies als Trikuspidalklappeninsuffizienz oder kurz, Trikuspidalinsuffizienz. Bei einer leichten Undichtigkeit der Trikuspidalklappe fließt nur wenig Blut zurück, die Patienten haben oft keine Beschwerden und benötigen meist keine Behandlung, bei einer schweren Trikuspidalklappeninsuffizienz kann es nötig sein, die Trikuspidalklappe zu reparieren (Klappenrekonstruktion) oder gegen eine neue Klappe auszutauschen (Klappenersatz). Typische Symptome sind Leber- und Halsvenenstauung sowie Beinödeme (Wassereinlagerung in den Beinen). Darüber hinaus können Herzrhythmusstörungen in Form von Herzstolpern oder Herzrasen auftreten.

  • Troponin

    Troponin, auch kardiales Troponin (cTn), ist ein Eiweiß in den Muskelzellen des Herzens, das bei einer Schädigung wie etwa einer Herzschwäche oder einem Herzinfarkt ins Blut freigesetzt wird. Ein erhöhter Troponin-Wert kann daher zum einen ein Indikator für eine Herzschädigung und damit für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko sein. Zum anderen dient ein erhöhter Troponin-Wert auch als Nachweis für einen zurückliegenden Herzinfarkt: Der Troponin-Wert steigt etwa drei Stunden nach einem Herzinfarkt an, erreicht nach etwa 24 Stunden seinen Höchstwert und sinkt in den nächsten 10 bis 14 Tagen wieder auf den Normalwert.

    Die Ursache für einen auffällig hohen Troponin-Wert sollte grundsätzlich genau abgeklärt werden, denn Troponin kann auch bei anderen Erkrankungen wie etwa bei akutem Nierenversagen, rheumatischen Erkrankungen oder einer Lungenembolie erhöht sein. Zu niedrige Troponin-Werte haben dagegen keine medizinische Bedeutung.

V

  • Vaskulär

    Zum Gefäßsystem gehörend.

  • Valvulär

    Zur Klappe gehörend.

  • Ventrikel

    Die beiden unteren Kammern des Herzens (rechts und links).

  • Venen

    Blutgefäße, die das Blut zum Herzen hin transportieren.

  • Ventrikuläre Tachykardie

    Rhythmusstörung der Herzkammer.

  • Ventrikelseptumdefekt (VSD)

    Ein Loch in der Herzscheidewand zwischen den beiden unteren Herzkammern. Es gibt zwei Arten von VSD – muskulär und membranös.

  • VLDL-Cholesterin

    VLDL-Cholesterin (engl. Very Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit sehr geringer Dichte) bildet zusammen mit HDL-Cholesterin (engl. High Density Lipoprotein, Lipoprotein mit hoher Dichte) und LDL-Cholesterin (engl. Low Density Lipoprotein, Lipoprotein mit geringer Dichte) das „Cholesterin“, einen Bestandteil der Blutfette.

    VLDL-Cholesterin ist eine Vorstufe von LDL-Cholesterin, beides zählt zum sogenannten „schlechten“ Cholesterin, da es die Gefäßwände angreifen und Arteriosklerose auslösen kann. Je höher der (V)LDL-Cholesterinwert, desto höher ist deshalb auch das Risiko, als Folge der Arteriosklerose eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. HDL-Cholesterin dagegen gilt als „gutes“ Cholesterin, da es die Gefäßwände schützt.

    Für gesunde Erwachsene gilt üblicherweise ein VLDL-Cholesterin-Wert von weniger als 30 Milligramm pro Deziliter als normal.

  • Vorhofflimmern

    Rhythmusstörung der Vorhöfe mit ungeordneter Vorhoftätigkeit. In der Regel geht Vorhofflimmern vom linken Vorhof aus und führt oft zu häufiger, unregelmäßiger Überleitung der Vorhofimpulse auf die Herzkammern.

9-GE-8-6423-02 11-2016